Moderne Therapieansätze mit dem Femtosekundenlaser
Technik und Anwendungsgebiete in der Hornhautchirurgie
In der Hornhautchirurgie werden zahlreiche inzisionale Techniken angewandt. Sowohl für die Sicherheit als auch für das therapeutische und optische Ergebnis ist es dabei wichtig, dass die Schnitte mit größtmöglicher Präzision geführt werden. Bisherige mechanische Methoden bieten mittlerweile gute Ergebnisse, durch die Einführung des Femtosekundenlasers wird diese Präzision jedoch nochmals gesteigert. Prof. Dr. Thomas Kohnen, Dipl.-Ing. (FH) Oliver K. Klaproth, Dr. Daniel Kook und Dr. Victor Derhartunian geben eine Übersicht über die Technik des Femtosekundenlasers und zeigen einige aktuelle Anwendungsgebiete in der Hornhautchirurgie sowie deren Vor- und Nachteile auf.
In der heutigen Hornhautchirurgie werden zahlreiche inzisionale Techniken, wie der Lentikelschnitt bei der Laser-in-situ-Keratomileusis (LASIK), die relaxierende Inzision im Rahmen einer astigmatischen Keratotomie (AK) oder die Trepanation im Rahmen der Keratoplastik (KPL), angewandt. Dabei ist es sowohl für die Sicherheit als auch das therapeutische und optische Ergebnis der jeweiligen Operation wichtig, dass die Schnitte mit größtmöglicher Präzision geführt werden. Schon kleinste Irregularitäten auf der Hornhaut können zu starker Beeinträchtigung der optischen Qualität des Patienten führen. Bisherige mechanische Methoden bieten zwar mittlerweile gute Ergebnisse, durch die Einführung des Femtosekundenlasers jedoch wird diese Präzision nochmals gesteigert.
Der Femtosekundenlaser ermöglicht es, ultrakurze Laserpulse (bei ophthalmologischen Anwendungen meist im Bereich von einigen hundert Femtosekunden) direkt in das Gewebe zu applizieren. Bei dieser so genannten Sub-Surface-Technologie findet die Photodisruption unter der Oberfläche statt, durch die kurze Pulsdauer werden fast keine thermischen Nebeneffekte induziert. Die kleinen verwendeten Energien führen zu kleinen Photodisruptionsbereichen, daraus folgt eine hohe Präzision des Femtosekundenlasers. Nach einem Laserpuls bleibt eine Kavitationsblase im Gewebe zurück, die mit einem Gemisch aus Kohlenstoffdioxid, Stickstoff und Wasserdampf gefüllt ist. Durch die Aneinanderreihung vieler solcher Blasen entsteht ein so genannter Femtoschnitt (Mrochen et al. 2006).
Mehr dazu im AUGENSPIEGEL 06-2008.