Makula-Update in Bonn

Verleihung der Junius-Kuhnt-Medaille an Prof. Alan C. Bird
Nicht nur die hochsommerlichen Temperaturen lockten rund 450 Augenärzte aus ganz Deutschland zum Makula-Update am 27. und 28. April nach Bonn. Die gelungene Kombination aus hochkarätigen Referenten und interessanten Beiträgen sowie der ehemalige Bundestag am Rheinufer als Tagungsort fanden großen Anklang. Höhepunkt der Veranstaltung war die Verleihung der ersten Junius-Kuhnt-Medaille an Prof. Dr. Alan C. Bird vom Moorfields Eye Hospital London. Von Katica Djakovic.

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Unter dem Vorsitz von Prof. Dr. Frank G. Holz (Direktor der Univ.-Augenklinik Bonn) und Prof. Dr. Anselm Kampik (Direktor der Univ.-Augenklinik LMU München) standen zur zweitägigen Makula-Update-Tagung Vorträge zu den Themen Risikofaktoren und Ursachen, Früherkennung und bildgebende Diagnostik sowie aktuelle Therapieoptionen der neovaskulären AMD auf dem Programm, das mit einem Makuladiagnostik-Kurs im Wasserwerk und anschließenden Workshops mit Falldiskussionen eingeleitet wurde. Am Nachmittag begrüßte Dr. Veronique Deguille-Nieselt, Leiterin der Ophthalmologie von Novartis Pharma, die zahlreichen Teilnehmer, die sich im Plenarsaal des ehemaligen Bundestages eingefunden hatten.

Höhepunkt des ersten Tagungstages war die erstmalige Verleih- ung der Junius-Kuhnt-Medaille: Der mit 3.000 Euro dotierte Junius-Kuhnt-Preis, der von der Univ.-Augenklinik Bonn und der Novartis Pharma GmbH vergeben wurde, soll künftig jährlich an ausgewählte Persönlichkeiten überreicht werden, die sich für die Erforschung der AMD einsetzen. In seiner Laudatio begründete Prof. Dr. Frank G. Holz, Direktor der Univ.-Augenklinik Bonn, die diesjährige Ehrung von Prof. Dr. Alan C. Bird vom Moorfields Eye Hospital London mit dessen besonderem Engagement als jemand, „der sein wissenschaftliches und klinisches Interesse vor über 40 Jahren auf das Gebiet der Netzhauterkrankungen fokussierte und neue Maßstäbe setzte“.

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Verleihung der ersten Junius-Kuhnt-Medaille an Prof. Dr. Alan C. Bird (Mitte)
durch Prof. Dr. Frank G. Holz (rechts) und Prof. Dr. Anselm Kampik.

Die Medaille erinnert an die beiden Bonner Augenärzte Prof. Dr. Paul Junius und Prof. Dr. Hermann Kuhnt, die erstmals das Endstadium der exsudativen Form der AMD in ihrem 1926 erschienenen Buch „Die scheibenförmige Entartung der Netzhautmitte“ beschrieben. In Anwesenheit von zwei Urenkeln von Kuhnt und einer Großnichte von Junius hielt Bird die Junius-Kuhnt-Lecture mit dem Titel „Understanding AMD – current ideas and future perspectives“.

Der Samstag begann mit aktuellen Studienergebnissen zur intravitrealen AMD-Therapie, zur Indikationsstellung und zum Monitoring. Die Anti-VEGF-Therapie im Praxis- und Klinikalltag wurde in der anschließenden Paneldiskussion erörtert. Mit Vorträgen über die Anti-VEGF-Therapie bei Venenverschlüssen und diabetischer Retinopathie sowie juristischen und berufspolitischen Aspekten endete die Veranstaltung.

Die interessanten und kurzweiligen Vorträge wurden nur vereinzelt durch einen „Kuckucksruf“ unterbrochen beziehungsweise gekürzt, da die beiden Vorsitzenden Holz und Kampik mit Hilfe einer Kuckucksuhr auf die Einhaltung der Rednerzeit achteten und damit für noch mehr Heiterkeit in der ohnehin schon guten Atmosphäre im Plenum sorgten.

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