Limitierte Verfügbarkeit von potentiellen Hornhautspendern

Ursachen und Verbesserungsvorschläge
Der Bedarf an Hornhauttransplantaten liegt in Deutschland etwa bei 7.000 pro Jahr, tatsächlich werden aber nur etwa 4.000 Patienten mit Keratoplastiken versorgt. Ein weitreichender Einsatz wird in Deutschland durch Spendermangel limitiert. Die Lions-Hornhautbank NRW hat sechs Monate lang Daten gesammelt und dabei Ursachen ermittelt, die dazu führten, dass aus einem großen potentiellen Spenderpool nur wenige echte Spender gewonnen wurden. Katja Rosenbaum und Dr. Klaudia Huber stellen die Ergebnisse ihrer Datenanalyse vor und zeigen Verbesserungsvorschläge auf.

Die Hornhauttransplantation ist die älteste und auch die am häufigsten durchgeführte und erfolgreichste Form einer Organ- beziehungsweise Gewebetransplantation (Cursiefen et al. 2005). Der Bedarf an Hornhauttransplantaten liegt in Deutschland etwa bei 7.000 pro Jahr, tatsächlich werden aber nur etwa 4.000 Patienten mit Keratoplastiken versorgt, da ein weitreichender Einsatz in Deutschland durch Spendermangel limitiert wird.

Die meisten Patienten warten etwa ein Jahr auf ihre Keratoplastik. Nach der Operation kann es noch viele Monate bis zu zwei Jahren dauern, bis die größtmögliche Funktionsherstellung gelungen ist. Da es für diese Patienten keine überbrückenden Ersatzbehandlungen bis zur Operation gibt, wie zum Beispiel die Dialyse bei Nierenerkrankungen, wirkt sich diese lange Wartezeit gravierend auf den Alltag der Patienten aus. Für junge Menschen kann dies sogar den Verlust des Arbeitsplatzes bedeuten, während ältere Patienten nur aufgrund ihrer eingeschränkten Sehfähigkeit beziehungsweise Erblindung nicht mehr in der Lage sind, sich selbst zu versorgen und deshalb in einem Seniorenheim leben müssen. Die Lions-Hornhautbank Nordrhein-Westfalen wurde 1995 gegründet, um diesem Spendermangel entgegenzuwirken und hat sich zu einer der größten Hornhautbanken Deutschlands etabliert.

Mehr dazu im AUGENSPIEGEL 04-2008.

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