LASIK-Flaperzeugung mit UV-Subnanosekundenpulsen

Weiterentwicklung führender Lasertechnologie
Aufgrund verschiedener Vorteile wie hohe Reproduzierbarkeit der Flapdicke, geringe Komplikationsrate und hohe Patientenzufriedenheit wird inzwischen bei einem Großteil der LASIK-Eingriffe der Flapschnitt mit einem Femtosekundenlaser durchgeführt. Ein Nachteil der neuen Lasertechnologie sind die hohen Kosten sowie die Komplexität des Gerätes, die besondere Anforderungen an die Umgebungsbedingungen stellt. Prof. Dr. rer. nat. Alfred Vogel 1,2, Dr. rer. nat. Norbert Linz 2, Dipl.-Ing. Sebastian Freidank 2, Dipl.-Ing. Sebastian Faust 3 und Dipl.-Ing. Stefan Schwed 3 erläutern die Verwendung von UVA-Subnanosekundenpulsen zur Hornhautdissektion, die den Einsatz kompakter, kostengünstiger und zugleich hochpräziser Lasergeräte ermöglichen soll.

1 Institut für Biomedizinische Optik der Universität zu Lübeck, 2 Medizinisches Laserzentrum Lübeck GmbH, 3 Schwind eye-tech-solutions, Kleinostheim

Die Laser-in-situ-Keratomileusis (LASIK) ist mit weltweit 18 Millionen Operationen die am häufigsten durchgeführte Operation in der refraktiven Chirurgie (Kohnen 2008). Ein kritischer Schritt ist die Erzeugung des Hornhautflaps für die nachfolgende Excimerlaserablation zur eigentlichen Behandlung der Fehlsichtigkeit durch Ablation des Hornhautstromas. Dieser Schritt wurde in den Anfangsjahren immer mit einem Mikrokeratom durchgeführt, doch durch die Pionierarbeiten von Juhasz (1999) und Lubatschowski (2000) kam die Möglichkeit hinzu, LASIK-Flaps mit Femtosekundenlasern zu erzeugen (Reggiano-Mello und Krueger 2011). Hierbei werden Infrarot-Femtosekundenlaserpulse mit einer Wellenlänge von 1040 nm oder 1053 nm und einer Pulsenergie von etwa 1 µJ in einem Raster von lateral versetzten Laserfoki mit 6 bis 10 µm Punktabstand in das Hornhautstroma appliziert. An den Rasterpunkten werden dadurch in schneller Folge Plasmen und Kavitationsblasen erzeugt, deren Wechselwirkung mit dem geschichteten Gewebe zur Aufspaltung der Hornhautlamellen und Erzeugung eines zusammenhängenden Schnittes im Hornhautstroma führt. Bei einem anderen Verfahren werden Pulse geringerer Energie (etwa 50 nJ) dicht an dicht mit Überlapp appliziert und das Gewebe fokal durch die Wirkung der freien Elektronen des Laserplasmas auf die Biomolekülen zersetzt (Vogel 2005, Lubatschowski 2008).

Mehr dazu im AUGENSPIEGEL 12/2011.

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