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KBV: Förderung der konservativ tätigen Augenärzte ist erfolgreich

Nach Mitteilung der Kassenärztlichen Bundesvereinigungen KBV zeigt die Einführung der augenärztlichen Strukturpauschale vor drei Jahren Wirkung: Die Anzahl der konservativ tätigen Augenärzte ist gestiegen. Zudem hat sich deren Vergütungssituation verbessert. Zu diesem Schluss komme der Evaluationsbericht, den das Institut des Bewertungsausschusses (InBA) jetzt vorgelegt hat. Aufgabe war es, die Auswirkungen der Strukturpauschale und die damit verbundene Absenkung der augenärztlichen Grundpauschale zu analysieren. Im Ergebnis zeige sich, dass die Ziele dieser Maßnahme erreicht wurden, so die KBV.

Der Bewertungsausschuss (BA) hatte vor drei Jahren eine neue Gebührenordnungsposition 06225 (GOP) ausschließlich für konservativ tätige Augenärzte geschaffen und dafür die Grundpauschale aller Augenärzte abgesenkt. Durch diese Umverteilung innerhalb der Fachgruppe sollte eine flächendeckende Versorgung sowohl durch konservativ als auch durch operativ tätige Augenärzte sichergestellt werden, wobei es vor allem um die Stärkung der immer weniger werdenden konservativ tätigen Augenärzte ging.

„Die Ergebnisse zeigen, dass die Einführung der Strukturpauschale der richtige Schritt war“, betonte KBV-Vorstandsvorsitzender Dr. Andreas Gassen. Die in der Grundversorgung tätigen Augenärzte würden gestärkt ohne ihre operativ tätigen Kollegen zu schwächen. Zudem sei der Bewertungsausschuss in seinem Regelungsspielraum bestätigt worden, „zur Sicherstellung der Versorgung innerhalb einer ärztlichen Fachgruppe zu differenzieren“.

Ärzte mit wenigen Operationen arbeiten nur noch konservativ

Laut InBA-Analyse war vor Einführung der Strukturpauschale die Zahl operativ tätiger Augenärzte stetig gewachsen und der Anteil konservativ tätiger Augenärzte gesunken. Im Jahr 2012 haben dann angesichts der neuen GOP viele Ärzte mit wenigen Operationen ihre operative Tätigkeit aufgegeben. Das führte dazu, dass der Anteil konservativ tätiger Augenärzte von 66 Prozent in 2011 innerhalb eines Jahres auf über 75 Prozent anstieg.

Mit der neuen GOP erzielen konservativ tätige Augenärzte ein deutlich höheres Punktzahlvolumen. Im Jahr 2012 belief sich der Zuwachs dem Bericht zufolge auf etwa 1,8 Milliarden Punkte. Dies entspricht einem Honorarvolumen von rund 64 Millionen Euro. Damit ist nicht nur die Leistungsmenge, sondern auch das Honorar je Arzt der konservativ tätigen Augenärzte gestiegen.

Die operierenden Augenärzte wiederum konnten die abgesenkte Grundpauschale mit einer größeren Anzahl von Operationen kompensieren, sodass diese Gruppe insgesamt keine Honorarverluste hinnehmen musste. Die Anzahl der Operationen blieb dennoch nahezu gleich, da diese durch die Morbidität der Patienten gesteuert werden.

Zuschlag wird arzt- und nicht fallbezogen gezahlt

Die augenärztliche Strukturpauschale war vom BA beschlossen und am 1. Januar 2012 eingeführt worden. Dadurch sollte die Vergütungssituation der konservativ tätigen Ärzte verbessert werden. Der Zuschlag zur Grundpauschale wird arzt- und nicht fallbezogen gezahlt. Das bedeutet, dass ein Augenarzt diese GOP nur abrechnen kann, wenn er im selben Quartal keine operativen Leistungen durchführt.

Quelle:
KBV

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