|

KBV: Aktionen gegen die Krankenkassen

Die Kassenärztlichen Vereinigungen (KVen) und die Kassenärztliche Bundesvereinigung (KBV) haben ab kommender Woche erste Aktionen von niedergelassenen Ärzten und Psychotherapeuten gegen die gesetzlichen Krankenkassen angekündigt. Die Aktionen sind nun konkret.

„Das Maß ist voll. Der Ärger bei den Kolleginnen und Kollegen über das Gebaren der Krankenkassen ist groß. Ab Montag werden die Kassen unseren Unmut spüren“, kündigte der Vorstandsvorsitzende der KBV, Dr. Andreas Köhler, heute in Berlin an. „Die KVen und die KBV haben ein breites Potpourri an gestaffelten Aktionen in den Praxen geplant. Woche für Woche wird es gezielte Maßnahmen geben.“

In der nächsten Woche stehen drei Aktionen im Fokus. „Formlose Kassenanfragen werden nicht mehr schriftlich beantwortet“, erläuterte der KBV-Chef. Zur Erklärung: Tagtäglich überschütten 145 Krankenkassen die Arztpraxen mit formlosen Anfragen wie „Wurde die Reha-Maßnahme auch durchgeführt?“ oder „Ist der Versicherte noch krank geschrieben?“. Damit die Mitarbeiter der Kassen einen Eindruck davon bekommen, wie lange Ärzte in der Regel arbeiten, müssen sie ihre Anfragen und Gesprächswünsche entweder auf die Zeit vor 8 Uhr morgens oder nach 20 Uhr abends beschränken. „Die Zeit dazwischen brauchen die Kollegen für die Versorgung ihrer Patienten“, führte Köhler aus. Ebenso ist geplant, Bonushefte nicht mehr abzustempeln. „Diese Maßnahmen treffen den größten Verursacher von Bürokratie in den Praxen, nämlich die Krankenkassen. Dadurch haben die Ärzte sogar eher mehr Zeit für ihre Patienten“, erklärte er.

Bis Mitte kommender Woche haben die freien Ärzteverbände zur Urabstimmung über Streiks und Praxisschließungen aufgerufen. „Sollte es dazu kommen, können sich alle Vertragsärzte und -psychotherapeuten und ihre Verbände auf den vollen Rückhalt und die Solidarität der KBV und der KVen verlassen“, machte der KBV-Chef deutlich.

Quelle: KBV

Ähnliche Beiträge