Intraoperative wellenfrontaberrometriebasierte Biometrie
Die intraoperative Wellenfrontaberrometrie könnte ein unverzichtbares Hilfsmittel künftiger Kataraktchirurgie werden. Im Rahmen einer Studie sollten stichhaltige Daten zur Verlässlichkeit dieser intraoperativen Messungen und ihrer Qualität gewonnen werden. Dr. Jan Hülle, Vasyl Druchkiv, Prof. Dr. Gisbert Richard, Dr. Toam Katz und Priv.-Doz. Dr. Stephan Linke (Hamburg) erörtern die Ergebnisse.
Seit den Experimenten von Heinreich Hertz wissen wir, dass Lichtwellen transversale elektromagnetische Wellen sind, deren äußerste Schale als Wellenfront bezeichnet wird. Deren Abweichungen von einer Ideal-Wellenfront, zum Beispiel durch die Refraktionsfehler eines menschlichen Auges bedingt, lässt sich bestimmen. Aus diesen Aberrationen errechnen Wellenfrontaberrometer die jeweilige Refraktion des Auges. Mit dem ersten berichteten klinischen Einsatz von Wellenfrontaberrometrie im Jahr 1994 hat diese Technologie das Spektrum der refraktiven Laserchirurgie erweitert. Moderne mikroinzisionale Phakoemulsifikationstechniken haben die Ansprüche von Patienten und Operateuren bezüglich eines zielgenauen refraktiven Ergebnisses wachsen lassen. Allerdings werden diese Erwartungen an das refraktive Ergebnis noch nicht immer erfüllt – die vorgeschlagenen Zielquoten der britischen NHS in unbehandelten Augen mit 55 Prozent innerhalb von 0,5 dpt und 85 Prozent innerhalb 1 dpt um die Zielrefraktion nach Kataraktoperation werden auch heute noch nicht flächendeckend erreicht (Gale 2009).
Mehr dazu im AUGENSPIEGEL Juli/August 2014.