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Augenstern e.V. feiert 10-jähriges Jubiläum

Seit mittlerweile zehn Jahren informiert der gemeinnützige Verein „Augenstern e.V. – helfen zu sehen“ über kindliche Augenerkrankungen und hat es sich zur Aufgabe gemacht, vermeidbare Schwachsichtigkeit (Amblyopie) bei Kindern zu verhindern. Zielgruppen der Aufklärungsarbeit sind Eltern, Angehörige, Kinderbetreuungseinrichtungen, Schulen, aber auch Kinder- und Jugendärzte, Hausärzte, Augenärzte, medizinische Therapeuten, Gesundheitsämter und Augenoptiker.

„Viele kindliche Sehfehler werden nicht rechtzeitig erkannt und behandelt, weil Eltern und Personen, die Kleinkinder betreuen, nicht ausreichend über die Gefahr der kindlichen Schwachsichtigkeit aufgeklärt sind“, so Prof. Dr. Christian Ohrloff, Direktor der Universitäts-Augenklinik Frankfurt und erster Vorsitzende von „Augenstern e.V. – helfen zu sehen“. Da es ein vergleichbares Projekt auf dem Gebiet der Kinderaugenheilkunde noch nicht gab und die Kinderaugenheilkunde sowohl im eigenen Fachgebiet als auch im Rahmen der kofinanzierenden Pharmaindustrie keinen wesentlichen Stellenwert hatte, sei 1999 aus den Reihen der Universitäts-Augenklinik Frankfurt mit Frau Prof. Dr. Alina Zubcov-Iwantscheff der Verein „Augenstern e.v. – helfen zu sehen“ gegründet worden. Alle Kinder müssen die Chance haben, auf beiden Augen ein gutes Sehvermögen zu entwickeln, betont Frau Prof. Zubcov-Iwantscheff.
Beratung & Aufklärung
Mittels Aufklärungskampagnen in den Medien sollen breitere Bevölkerungsschichten für die dringende Notwendigkeit von augenärztlichen Vorsorgeuntersuchungen im Kindesalter sensibilisiert werden. Hauptplattform der Aufklärung ist die Internet-Seite, die die Möglichkeit bietet, Anfragen zu machen, die von einem Expertenrat individuell beantwortet werden.
Eine Elternbroschüre, die auf Anfrage zugesandt wird und seit 2004 auch in Säuglingserstausstattungssets der Firma Nestlé verteilt wird, informiert über ausgewählte Erkrankungen des kindlichen Auges. Inhaltlich verteilen sie sich mit einem Anteil von 70 Prozent auf die Erkrankungen Schielen (inklusive Legasthenie, Winkelfehlsichtigkeit, Katarakt (kindlicher Katarakt), Refraktionsfehler (Fehlsichtigkeit).
Förderungen
Mittels Sachspenden (zum Beispiel ein transportabler Laser im Wert von 50.000 Euro) werden Abteilungen für Kinderaugenheilkunde in ihrer Arbeit bundesweit unterstützt. Medizinische Studien zur Erforschung der kindlichen Schwachsichtigkeit werden auf Antrag unterstützt. So wurde beispielsweise mit 5.000 Euro das FRATZ-Projekt „Kulmbacher Projekt Präventation von Sehfehler (Amblyopieprophylaxe) und Vermeiden von Schielerkrankungen bei Säuglingen und Kleinkindern im ersten Lebensjahr“ unterstützt. Initiiert wurde das Projekt von dem ehemaligen Leiter der Schielabteilung der Universitäts-Augenklinik Hamburg Herrn Prof. Dr. Haase. Das Bestreben liegt in der Beschaffung und Auswertung von Daten für Eltern, Kostenträger und den Bundesausschuss, wie mit einem einfachen, aber gezielten Screening kostengünstig die Zahl der Amblyopien verringert werden kann. Es werden mehr als 4.000 Säuglinge und Kleinkinder in Zusammenarbeit mit Herrn Dr. Gerold Petzold (Kulmbach) untersucht.
Des Weiteren wurde das Forschungsprojekt von Frau Dr. Maria Fronius, Leiterin der Forschungseinheit „Sehstörungen im Kindesalter“ an der Frankfurter Universitäts-Augenklinik, unterstützt. Für ihre Arbeit erhielt Sie den mit 6.000 Euro dotierten Preis „Forschungsförderung der Bielschowsky-Gesellschaft für Schielforschung und Neuroophthalmologie“ 2008. Die Bielschowsky-Gesellschaft zeichnet mit diesem Preis das aktuelle Projekt der Frankfurterin zur Abdecktherapie bei kindlicher Schwachsichtigkeit aus, der häufigsten Augenerkrankung im Kindesalter.
Beratungen und Informationen sind kostenlos, eine Mitgliedschaft im Verein ist nicht erforderlich. Als gemeinnützig anerkannter Verein ist Augenstern e.V. jedoch auf Spenden angewiesen und lebt von der ehrenamtlichen Arbeit aller Aktiven.

www.augenstern-ev.de

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