Interferon-assoziierte Retinopathie

Ein 57-jähriger Patient stellte sich an der Univ.-Augenklinik Hannover mit einer seit drei Wochen bestehenden Sehverschlechterung an beiden Augen vor. Funduskopisch zeigte sich an beiden Augen das klinische Bild einer Retinopathie mit ischämischen Charakter. Dr. Sebastian Weiß, Dr. Inez Brunotte, Prof. Dr. Rolf Winter und Dr. Michael Meyer erläutern den Fall, bei dem sich eine Interferon-assoziierte Retinopathie vorfand.

Anamnese & Diagnostik

Der Visus betrug am rechten Auge bei Aufnahme 0,7 cc und am linken Auge 0,5 cc. Der intraokulare Druck lag rechts bei 17 mmHg und links bei 15 mmHg. Die vorderen Augenabschnitte waren unauffällig. Die Papille war beidseits randscharf. Es zeigten sich multiple, disseminierte Cotton-wool-Herde. Im Differenzialblutbild bestanden Zeichen einer ausgeprägten Neutropenie sowie einer Anämie und Lymphozytose. Bei dem Patienten besteht ein arterieller Hypertonus. Seit einer Bluttransfusion in den 90er Jahren leidet der Patient an einer Hepatitis C, die seit fünf Wochen mit PegIntron (Peginterferon alpha-2b) und Rebetol (Ribavirin) behandelt wird.

Die Röntgen-Thorax-Aufnahmen war unauffällig. CRP und ACE liegen im Normbereich. Negative Rheumafaktoren und ANA-Werte ergeben keinen Hinweis auf eine rheumatologische Genese. Die Serologie ist negativ für Treponema Pallidum, Epstein Barr, Herpes Simplex, Varizella Zoster und Cytomegalie Viren. Es bestehen serologische Zeichen einer latenten, aber nicht aktiven Toxoplasmose. Die Fluoreszenzangiographie zeigte keine Exsudationen, keine Blutungen, normale arterielle und venöse Füllung.

Mehr dazu im AUGENSPIEGEL 10/2008.

 

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