Gleichzeitige astigmatische Lentikelrotation und Excimerlaserablation
Zweijahresdaten zur Korrektur von Hyperopie mit hohem Astigmatismus
Trotz der enormen Entwicklung der keratorefraktiven Lentikelextraktion (KLEx) in den letzten zwei Jahrzehnten und der kürzlichen Zulassung zur Behandlung von Hyperopie und hyperopem Astigmatismus ist das Behandlungsspektrum begrenzt. Am Fallbeispiel einer 42-jährigen Patientin zeigen die Autoren, dass eine gleichzeitige autologe astigmatische Lentikelrotation und Excimerablation bei Hyperopie in Kombination mit hohem Astigmatismus zu einer vorhersagbaren und stabilen Refraktion führen kann. Prof. Walter Sekundo1, Prof. Suphi Taneri2,3, Prof. Xingtao Zhou4 und Dr. Anke Messerschmidt-Roth M.Sc.1 erläutern das Verfahren und stellen die Zweijahresdaten vor.
1Universitäts-Augenklinik, Philipps-Universität und UKGM, Standort Marburg; 2Zentrum für Refraktive Chirurgie, Augenzentrum am St. Franziskus-Hospital Münster; 3Ruhr-Universität Bochum; 4Eye Institute and Department of Ophthalmology, Eye & ENT Hospital, Fudan University, Shanghai, China
Seit Sekundo et al. ihren ersten Bericht über die Femtosekunden-Lentikelextraktion (FLEx) veröffentlichten (Sekundo et al. 2008), wird das Nebenprodukt des Eingriffs, ein Lentikel aus lebendem Gewebe, das so genannte Hornhautlentikel, für eine Vielzahl von Zwecken verwendet (Lazaridis et al. 2016, Moshirfar et al. 2023). Trotz der enormen Entwicklung der keratorefraktiven Lentikelextraktion (KLEx) in den letzten zwei Jahrzehnten und der kürzlichen Zulassung zur Behandlung von Hyperopie und hyperopem Astigmatismus (Reinstein et al. 2022) ist das Behandlungsspektrum begrenzt. In der Praxis kann ein Astigmatismus von mehr als 5 dpt nicht vollständig korrigiert werden, insbesondere wenn er mit einer Hyperopie von mehr als +4 D kombiniert ist.