Effekte der Lasertherapie auf die retinale Morphologie

Trotz neuerer Therapieansätze gilt die Lasertherapie weiterhin als Standardtherapie beim diabetischen Makulaödem. In einer Studie wurden nun die unmittelbaren Effekte einer Lasertherapie auf die Morphologie der Makula mittels neuer OCT-Technologie untersucht, um Aufschluss über die genaue Wirkungsweise der seit mehreren Jahrzehnten angewandten Behandlungsmethode zu erhalten. Dr. Matthias Bolz fasst die Ergebnisse der Diabetic Retinopathy Research Group Vienna zusammen.

Noch immer stellt die zentrale Netzhautschwellung im Rahmen von Diabetes mellitus, das diabetische Makulaödem, eine schwerwiegende Komplikation dar, die für den Patienten mit einer massiven Sehverschlechterung verbunden ist. Und es handelt sich dabei um keine seltene Komplikation. Beispielsweise hat eine in Wisconsin, USA, durchgeführte epidemiologische Studie gezeigt, dass bei Diabetikern die Inzidenz für die Entwicklung eines diabetischen Makulaödems zwischen 13,9 Prozent und 25,4 Prozent liegt (Klein et al. 1995). Viele neue Therapieansätze, wie zum Beispiel Anti-VEGF-Präparate, die in den Glaskörperraum injiziert werden, stehen in der Klinik in der Zwischenzeit zur Verfügung. Therapiestandard ist jedoch immer noch die Lasertherapie.

Der Effekt der Lasertherapie auf das diabetische Makulaödem ist seit der in den achtziger Jahren durchgeführten ETDRS-Studie bekannt, sie verhindert einen Visusverlust in über 50 Prozent der Fälle. Der exakte Wirkmechanismus ist hingegen noch immer nicht zur Gänze geklärt. So finden sich in der Literatur zum Beispiel Theorien, dass der nach der Laserbehandlung messbar verminderte retinale Blutfluss durch chemische Prozesse in gelaserten retinalen Pigmentepithelzellen, eine therapieinduzierte Verbesserung der Oxigenierung des retinalen Gewebes oder durch die induzierte Apoptose von retinalem Gewebe bedingt wird. In der Zwischenzeit steht dem behandelnden Arzt mit der optischen Kohärenztomographie (OCT) ein neues diagnostisches Verfahren zur Verfügung, das nicht nur die durch Lasertherapie induzierte Netzhautdickenänderungen reproduzierbar quantifiziert, sondern auch einen Einblick in die Morphologie der einzelnen Netzhautschichten mit hoher Auflösung gibt.

Studienergebnisse

In einer Studie wurden nun die unmittelbaren Effekte einer Lasertherapie auf die Morphologie der Makula bei Patienten mit diabetischem Makulaödem untersucht, um mithilfe der OCT-Technologie eventuell auch auf die Wirkungsweise der seit mehreren Jahrzehnten angewandten Behandlungsmethode rückschließen zu können (Bolz, Kriechbaum, Simader, Deak, Lammer, Treu, Scholda, Prünte, Schmidt-Erfurth: In vivo retinal morphology following grid laser treatment in diabetic macular edema. Ophthalmology; in press).

Mehr dazu im AUGENSPIEGEL 01/2010.

Ähnliche Beiträge