DMEK-Keratoplastik
Isolierte Transplantation der Descemet-Membran mit Endothelzellen
Erkrankungen der Endothelzellschicht der Hornhaut stellen eine häufige Indikation zur Durchführung einer perforierenden Keratoplastik dar. Diese galt lange Zeit als Goldstandard zur Therapie isolierter endothelialer Hornhauterkrankungen. In den letzten Jahren erlebten posteriore lamelläre Keratoplastiktechniken eine Renaissance. Die letzte Weiterentwicklung ist die isolierte Transplantation der Descemet-Membran mit Endothelzellen, kurz als DMEK (Descemet Membrane Endothelial Keratoplasty) bezeichnet. Priv.-Doz. Dr. Efdal Yörük (Tübingen) und Prof. Dr. Peter Szurman (Tübingen/Sulzbach) stellen ihre Erfahrungen mit dieser neuen Operationsmethode vor.
Lamelläre Keratoplastiken wurden bereits vor mehr als 160 Jahren beschrieben und stellen einen festen Bestandteil hornhautchirurgischer Transplantationstechniken dar. Das Konzept der posterioren lamellären Keratoplastik besteht darin, gezielt die betroffene Endothelzellschicht zu ersetzen und dabei möglichst die nicht betroffenen Stroma und Epithelschichten in ihrer Struktur unangetastet zu lassen. Die Idee der lamellären Keratoplastik ist vor dem Hintergrund des Aufbaus der Hornhaut mit drei phylogenetisch unterschiedlichen Schichten, deren isolierte Schädigungen zu völlig unterschiedlichen Krankheitsbildern führen, zu verstehen. Hallermann war der erste, der eine tiefe Korneadissektion in der Nähe der Descemet-Membran anstrebte.
Für die posteriore lamelläre Keratoplastik beschrieb 1998 Melles aus Rotterdam eine neue Operationstechnik. Anstelle der Exzision eines Trepans der vollen Hornhautdicke erfolgte die Transplantation einer posterioren Hornhautscheibe eines Durchmessers von 7,0 mm bis 8,0 mm über einen Sklerazugang von 9,0 mm Länge. Im Jahr 2000 stellte Melles eine modifizierte Technik vor, bei der eine größere posteriore Lamelle von 8,5 mm bis 9,0 mm über eine Tunnelinzision der Sklera einer Länge von 5,0 mm transplantiert wurde und 2002 wurde ebenfalls von Melles schließlich eine Transplantationstechnik der Descemet-Membran über eine Tunnelinzision von 4,0 mm Länge vorgestellt, die kurz als DMEK bezeichnet wird.
Mehr dazu im AUGENSPIEGEL 11/2010.