Digitale Schnittstellen im Management torischer Intraokularlinsen

Bei der Auswahl torischer Intraokularlinsen kann die digitale Unterstützung sinnvoll sein und lässt sich teilweise einfach in den Praxisalltag integrieren. Emanuel ReitemeyerProf. Gerd U. Auffarth, FEBO und Priv.-Doz. Dr. Timur Yildirim, MHBA, FEBO (Heidelberg) geben einen Einblick in die verschiedenen Tools, die es mittlerweile gibt, um das patientenindividuell angepasste Management von torischen Linsen prä-, intra- und postoperativ zu verbessern beziehungsweise zu erleichtern.

Das Auge als optisches System betrachtet ist nicht perfekt. Abbildungsfehler sind sehr vielseitiger Natur (Shilo 1977). Nach Schätzungen und Erhebungen ist der Astigmatismus, dicht gefolgt von Hyperopie und Myopie, der häufigste Refraktionsfehler im Erwachsenen- und auch im Kindesalter (Hashemi et al. 2018). Laut Angaben des Bundesverbands Deutscher Ophthalmochirurgen (BDOC) machten torische Intraokularlinsen (tIOL) in der Umfrage zur ambulanten und stationären Intraokularchirurgie von 2021/22 nur etwa einen Anteil von 5,5 Prozent aller implantierten Intraokularlinsen aus (Wenzel et al. 2020). Auf internationaler Ebene ergab die klinische Trendanalyse der European Society Of Cataract & Refractive Surgeons (ESCRS) für das Jahr einen etwas höheren Einsatz von etwa 15 Prozent (Kohnen 2023). Es stellt sich die Frage, worin die Gründe für den vergleichsweise geringen Anteil liegen. Seitens der Patientinnen und Patienten könnte der finanzielle Aspekt wegen der Zuzahlung von Bedeutung sein. Die operierenden Augenärztinnen und Augenärzte scheuen die aufwendigere Voruntersuchung, Berechnung und die vermeintlich nicht optimale Vorhersagbarkeit des postoperativen Ergebnisses. Hier setzen die digitalen Schnittstellen für das Management von tIOLs an. Eine zunehmend personalisierte Medizin, wie folgend am Beispiel der Therapie mit torischen Intraokularlinsen gezeigt, ermöglicht eine verbesserte Behandlung dieser Abbildungsfehler. Jeder Ansatz der Astigmatismuskorrektur zielt auf die bestmögliche Reduktion des Abbildungsfehlers ab.

Mehr dazu im AUGENSPIEGEL Februar 2024.

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