Die Schielmaske

Serie zur Sammlung Roth (Folge 138)

Das Schielen hat zahlreiche Gründe, einige von ihnen waren schon in der Antike bekannt. Eine Verletzung des Schädels im Rahmen von Unfällen oder kriegerischen Handlungen, der Schlaganfall oder seltener eine zerebrale Raumforderung waren die bekanntesten Ursachen. Dazu kamen angeborene Sehfehler. Meist war es nur ein Auge, das beim Versuch ein Objekt zu fixieren nach außen, innen, oben oder unten abwich. Oft wurde es noch begleitet mit einem rotatorischen Faktor. Auch konnten nicht nur ein, sondern beide Augen gleichzeitig vom Schielen betroffen sein.

Die Erkenntnis, dass Schielen durch eine Lähmung der Augenmuskulatur beziehungsweise eine Sehschwäche verursacht wird, geht wohl auf die ägyptische Medizingeschichte zurück, wobei ätiologisch gesehen das Schielen umgekehrt betrachtet auch die Ursache einer Schwachsichtigkeit sein kann. Der Schielwinkel ist je nach Blickrichtung immer verschieden groß. Lange suchte man nach einer Therapie, so sollte in frühen Jahrhunderten der Fehler durch das Tragen einer Schielmaske behoben werden. Der Grundgedanke war dabei zum einen, das schwachsichtige Auge so zu trainieren, dass es sich analog dem gesunden Auge auf das Sehobjekt ausrichten konnte, zum anderen aber musste seine Sehschärfe angehoben werden, um die Fixation halten zu können.

Mehr dazu im AUGENSPIEGEL Mai 2023.

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