Die farbige Kontaktlinse
Serie zur Sammlung Roth (Folge 162) – Die ersten Kontaktlinsen wurden gegen Ende des 19. Jahrhunderts entwickelt, um Brechungsfehler auszugleichen, die mit einer Brille nicht ausgleichbar waren. In erster Linie waren dies der irreguläre Astigmatismus, der Keratokonus, oder Hornhautnarben. Später konnten man mit diesen Linsen auch die hohe Myopie und Aphakie ausgleichen. Schließlich dienten sie als Bandage oder als Korsett, um Verformungen der Hornhaut, damals auch als Staphylom bezeichnet, zu überdecken beziehungsweise im Verlauf aufzuhalten. Von Dr. Hans-Walter Roth
Mit Kontaktlinsen konnte auch durch Auftragen einer lichthemmenden Schicht der Lichteinfall ins Auge und damit eine erhöhte Blendungsempfindlichkeit gemildert werden. Hierzu wurde eine lichtabsorbierende Farbschicht außen oder innen aufgetragen, die den Lichteinfall, ähnlich wie beim Glas einer Lichtschutz- oder Sonnenbrille, reduzierte. Je nach der Dichte des Farbauftrags erreichte man bis zu 100 Prozent Lichtabsorption, indiziert bei einem erblindeten Auge.