Myopie und Glaukom: Herausforderungen und Perspektiven
Epidemiologische Studien weisen darauf hin, dass das Vorliegen einer Myopie das Risiko, an einem primären Offenwinkelglaukom zu erkranken, mindestens verdoppelt. Strukturelle Veränderungen im Rahmen der Myopie führen jedoch dazu, dass myope Papillen glaukomatösen Papillen ähneln und deswegen die Glaukomdiagnose bei Myopen erschwert ist. Erforderlich ist ein multimodaler Ansatz, der sowohl die klinische Beurteilung als auch unterschiedliche bildgebende Verfahren kombiniert. Dr. Jasmin Rezapour, FEBO (Mainz) erläutert verschiedene Untersuchungsverfahren, einschließlich ihrer Limitationen und potenzieller Fehlerquellen.
Angesichts der weltweit steigenden Prävalenz der Myopie und der damit verbundenen Morbidität spielt Myopiemanagement eine immer wichtigere Rolle. Es wird angenommen, dass bis zum Jahr 2050 etwa fünf Milliarden Menschen, das entspricht der Hälfte der Weltbevölkerung, myop sein werden. Erschwerend kommt hinzu, dass die Prävalenz der hochmyopen (üblicherweise definiert als ein Sphärisches Äquivalent ≤-6 Dioptrien oder eine Achsenlänge >26 mm) ebenfalls drastisch steigen wird.