Biomechanik der Kornea
Messmöglichkeiten mit dem Keratokonus-Match-Index
Zahlreiche Verfahren gestatten die geometrische Vermessung der Hornhaut, was als Grundlage für die Diagnostik des Keratokonus sowie die Therapieplanung für die refraktive Hornhautchirurgie dient. Aufgrund fehlender Messmöglichkeiten konnten Informationen über die korneale Biomechanik bislang aber nur aus Spenderhornhäuten in vitro erhalten werden. Dr. Zisis Gkatzioufas (Homburg/Saar) zeigt mit dem Keratokonus-Match-Index (KMI) eine moderne Software zur Früherkennung des Keratokonus auf.
Die Entwicklung und klinische Anwendung des Ocular Response- Analyzers (ORA, Reichert Ophthalmic Instruments, USA) in den letzten Jahren hat es ermöglicht, die biomechanischen Eigenschaften der Hornhaut in vivo zu analysieren. Heutzutage ist es möglich, das individuelle biomechanische Verhalten der Hornhaut zu erfassen, um die Diagnostik des Keratokonus zu optimieren und die Sicherheit von hornhautrefraktiven Eingriffen noch weiter zu erhöhen (Schweitzer et al. 2010; Touboul et al. 2011). Darüberhinaus erlaubt ORA eine exakte Bestimmung des intraokularen Augendrucks (IOP) und dadurch ein optimiertes IOP-Screening (Bayer et al. 2010). Der ORA benutzt ein bidirektionales, dynamisches Messverfahren, bei dem die Hornhaut mittels eines Luftimpulses verformt wird. Dabei wird die Hornhaut zunächst einwärts applaniert, durchläuft dann eine kurze konkave Phase und geht, nach Abschalten des Luftstoßes, wieder in seine ursprüngliche Form über.
Mehr dazu im AUGENSPIEGEL 09/2012.