Kurznachrichten

CBM verzeichnet gestiegene Spendeneinnahmen

Die Christoffel-Blindenmission (CBM) verzeichnet zum wiederholten Mal auch im Jahr 2016 eine Einnahmensteigerung. Die Gesamterträge betrugen 76,9 Millionen Euro, das bedeutet einen Zuwachs von 13 Prozent gegenüber dem Vorjahr (67,8 Millionen Euro). Besonders erfreulich entwickelten sich die Spenden-einnahmen, so die CBM anlässlich der Veröffentlichung ihres Jahresberichtes: Während im vergangenen Jahr die Spenden für gemeinnützige Organisationen deutschlandweit leicht rückgängig waren, konnte die CBM ein Plus von 5,6 Millionen Euro erzielen (von 45,6 Millionen auf 51,2 Millionen Euro). „Die Einnahmen der CBM haben sich damit gegen den allgemeinen Trend entwickelt“, erklärt CBM-Geschäftsführer Dr. Rainer Brockhaus. „Dank der Unterstützung unserer Spenderinnen und Spender konnten wir im vergangenen Jahr auch die Ausgaben für unsere Projektarbeit steigern. So leisten wir gemeinsam einen wichtigen Beitrag, um das Leben von Menschen mit Behinderungen in Entwicklungsländern nachhaltig zu verbessern.“

Retinaler Arterienverschluss – Neue Leitlinie veröffentlicht

Die Vorstellung ist erschreckend: Von einem Moment auf den anderen erblindet das Auge – ohne Vorwarnung und ohne Schmerzen. Der retinale Arterienverschluss (RAV) ist eine zwar seltene, aber gravierende Krankheit. Leider sind Augenärzte hier häufig noch machtlos. Wenn eine die Netzhaut versorgende Arterie verschlossen wird, tritt schon nach wenigen Stunden ein nicht wieder gut zu machender Schaden ein. Weshalb die Betroffenen so schnell wie möglich einen Augenarzt aufsuchen sollten, erläutert Prof. Dr. Nicolas Feltgen vom Berufsverband der Augenärzte Deutschlands.

Forschung: Lesen und visuelles System – neue Erkenntnisse auch zu LRS

Lesen ist eine derart junge kulturelle Errungenschaft, dass im Gehirn noch kein eigener Platz für sie vorgesehen ist. Während wir lesen lernen, werden daher Hirnregionen umfunktioniert, die bis dahin für andere Fähigkeiten genutzt wurden. Wissenschaftler der Max-Planck-Institute in Nijmegen und Leipzig haben herausgefunden, dass sich das Gehirn dabei so grundlegend verändert, dass sich selbst evolutionär sehr alte, tiefverborgene Strukturen an die neue Herausforderung anpassen. Zu diesen Erkenntnissen gelangte das Team anhand einer großangelegten Studie in Indien, in der Analphabetinnen sechs Monate lang lesen und schreiben lernten. Die Ergebnisse werfen auch ein neues Licht auf mögliche Ursachen der Lese-Rechtschreib-Störung (LRS).

Makuladegeneration – Deutschlands häufigste Augenerkrankung braucht mehr Aufmerksamkeit

Die altersabhängige Makuladegeneration (AMD) ist mit bundesweit 4,5 Millionen Betroffenen eine Volkskrankheit, bei der die Sehzellen in der Netzhautmitte betroffen sind. Seit zehn Jahren kann die aggressivste, feuchte Ausprägung dieser chronischen Erkrankung effektiv therapiert werden. Anlässlich des Sehbehindertentages am 6. Juni weisen das AMD-Netz, der Berufsverband der Augenärzte (BVA), der Deutsche Blinden- und Sehbehindertenverband (DBSV), die Deutsche Ophthalmologische Gesellschaft (DOG) und Pro Retina Deutschland darauf hin, dass immer noch viel zu wenige Senioren den empfohlenen jährlichen Augen-Check wahrnehmen.

Augenärzte fordern bessere Aufklärung potenzieller Spender

Mit über 7.000 Transplantationen pro Jahr allein in Deutschland zählt die Übertragung der Augenhornhaut zu den häufigsten und erfolgreichsten Transplantationen. Fast alle Transplantationen werden in deutschen (Universitäts)augenkliniken durchgeführt und zwar mit Hornhäuten, die Verstorbene gespendet haben. Über die Hälfte der Augenkliniken organisiert das über eine eigene Hornhautbank. Obwohl fast jeder Verstorbene als Spender infrage kommt, fehlt es an Spendergewebe: Bundesweit warten mehr als 5.000 Patienten auf ein Transplantat. Die Deutsche Ophthalmologische Gesellschaft (DOG) ruft dazu auf, potenzielle Organspender und Gewebespender häufiger auch auf die Möglichkeit der Hornhautspende hinzuweisen.

BMBF-Förderung für Dresdner Forschung zu degenerativen Netzhauterkrankungen

Für ihr CLEANSIGHT-Forschungsprojekt, in dem Verfahren zur schnellen und effizienten Identifizierung von Wirkstoffen gegen Netzhauterkrankungen entwickelt werden, erhalten die Forschergruppen um Prof. Elly Tanaka, Prof. Marius Ader und Dr. Mike Karl am DFG-Forschungszentrum für Regenerative Therapien Dresden (CRTD) – Exzellenzcluster der TU Dresden, eine BMBF-Forschungsförderung in Höhe von 1,56 Millionen Euro.

Automatisierte Auswertung digitaler Aufnahmen der Retina

Die Universitäts-Augenklinik Bonn hat in Kooperation mit ZEISS erfolgreich einen „Machine Learning“ Algorithmus entwickelt, mit dem es möglich ist, automatisiert digitale Aufnahmen der menschlichen Netzhaut mit Hochrisikomerkmalen für das Fortschreiten der altersabhängigen Makuladegeneration (AMD) auszuwerten. Mit künstlicher Intelligenz ist gerade im Verlauf eine präzisere Analyse möglich.

11. Junius-Kuhnt-Award verliehen

Als diesjähriger Preisträger des Junius-Kuhnt-Award wurde der Schweizer Ophthalmologe Prof. Dr. med. Dr.-Ing. Sebastian Wolf, Klinikdirektor und Chefarzt der Universitätsklinik für Augenheilkunde des Inselspitals in Bern ausgezeichnet. Der Preis wird gestiftet von Novartis Pharma GmbH, Nürnberg, und im Rahmen des jährlichen „Makula Update“, zu dem in diesem Jahr nach Hannover eingeladen wurde, verliehen.

Forschungsprojekt AKTILA-BS gestartet

Ziel von AKTILA-BS, einem vom Bundesministerium für Arbeit und Soziales (BMAS) mit rund 3 Millionen Euro geförderten Projekt, ist es, zum einen herauszufinden, welche Hemmnisse blinden und sehbehinderten Menschen trotz hoher Qualifizierung den Übergang in die Beschäftigung erschweren. Zum anderen gehe es darum, die passenden Integrationsstrategien zu entwickeln und den Leistungsträgern einen Werkzeugkasten an die Hand zu geben, mit dessen Hilfe zielgerichtete und fachgerechte Beratung und Integration in den Arbeitsmarkt gelinge. Nun fand die konstituierende Beiratssitzung im BFW Würzburg statt.

Auftakt zum 30. Internationalen Kongress der DOC

Ab heute tagt in Nürnberg der 30. Internationale Kongress der Deutschen Ophthalmochirurgen (DOC). Bis zum 13. Mai werden renommierte Experten aus vielen Ländern Innovationen und Weiterentwicklungen des Faches vorstellen und Goldstandards sowie neueste Ansätze in der Augenchirurgie diskutieren. Eine umfassende praxisnahe Fort- und Weiterbildung in der praktischen Ophthalmochirurgie wird durch zahlreiche Wet-Labs und Kursen gewährleistet.