Autor: Ulrike Lüdkte

Serie Auge und Sehen: Der Sehtest

Serie zur Sammlung Roth
Schon früh erkannte der Mensch, dass Natur und Umwelt hohe Anforderungen an das Auge stellen. Eine sichere Orientierung in unbekanntem Gelände und das Aufspüren der Jagdbeute müssen für den Fehlsichtigen vor Erfindung der Brille schwierig gewesen sein. Das verzögerte Erkennen von Gefahren entschied über Leben und Tod. Kurzsichtige dürften ihre Fähigkeit beim Sammeln von Beeren und Früchten bemerkt, Weitsichtige ihre Zielsicherheit bei der nächtlichen Jagd erkannt haben. Die Evolution ließ bis zu einem gewissen Maße beide Formen der Fehlsichtigkeit zu. Nur im Stamm war das Überleben von kurzsichtigen und weitsichtigen Menschen garantiert. Ob oder wie man zu Urzeiten die Sehschärfe prüfte, bleibt uns allerdings unbekannt, Sehtests sind nicht überliefert, sie hätten aber durchaus ihren Sinn gehabt.

28. Kongress der DOC tagte in Leipzig

Zu seiner Jahrestagung vom 11. bis 13. Juni lud der sonst traditionell in Nürnberg stattfindende internationale Kongress der Deutschen Ophthalmochirurgen (DOC) erstmals nach Leipzig ein, das diesjährig nicht nur sein 1.000-jähriges Bestehen feiert, sondern auch in der Ophthalmologie Geschichte geschrieben hat: hier wurde der erste deutsche außerplanmäßige Professor für Ophthalmologie ernannt und das erste deutsche Ordinariat für Augenheilkunde eingerichtet. Der dreitägige DOC-Kongress bot den rund 5.800 Besuchern ein gewohnt umfangreiches Fortbildungsprogramm sowie umfassende Diskussionsmöglichkeiten zu Therapien und Innovationen in den unterschiedlichen Fachbereichen. Neben den Ehrenvorlesungen und der Aufnahme zweier renommierter Persönlichkeiten in die Hall of Fame Ophthalmologie bildeten die Hauptvorträge zu ausgewählten Fragestellungen den Schwerpunkt des wissenschaftlichen Programms. Von Katica Djakovic.

10. Hamburger Glaukomtag

„Glaukom ist auch ­Neuroophthalmologie“
Zum 10. Hamburger Glaukomtag Ende April hatten Prof. Maren Klemm als stellvertretende und aktuell kommissarische Direktorin und Dr. Rüdiger Schwartz als Oberarzt der Universitäts-Augenklinik Hamburg-Eppendorf in das historische Gebäude der Handelskammer ihrer Freien und Hansestadt eingeladen, 203 Teilnehmer wurden gezählt. Der Bogen der klinisch orientierten Vorträge über das Spektrum der Glaukomerkrankung war von der Physiologie und der Diagnostik über die konservative und operative Behandlung bis hin zu neuen und experimentellen Therapieansätzen gespannt. Von Dr. Udo Hennighausen (Hamburg).

Pseudophake Monovision und trifokale Hinterkammerlinsen

Vergleich zweier Prinzipien zur Presbyopiekorrektur
Seit vielen Jahren wird bei Katarakt- oder Linsenchirurgie entweder die Monovision mit monofokalen Hinterkammerlinsen (HKL) oder die Pseudoakkommodation mit mehrfokalen HKL (MIOL) genutzt, um Fehlsichtigkeiten auszugleichen. Das Ziel beider Korrekturprinzipien ist eine möglichst hohe Brillenunabhängigkeit, ohne zu große Kompromisse in Bezug auf die Sehschärfe und auf die Sehqualität eingehen zu müssen. Prof. Ekkehard Fabian, Plamenca Rübecamp (Rosenheim) und Priv.-Doz. Dr. Mathias Maier (München) diskutieren anhand von eigenen mehrjährigen Patientendaten die Vor- und Nachteile beider Methoden zur Korrektur der Presbyopie.

Gemeinsamkeiten im Sehsystem von Insekten und Säugetieren

Auf den ersten Blick haben die Augen von Säugetieren und Insekten nicht allzu viel gemein. Ein Vergleich der neuronalen Schaltpläne zum Erkennen von Bewegungen zeigt jedoch erstaunliche Parallelen zwischen Fliegen und Mäusen. Eine aktuelle Veröffentlichung in der Fachzeitschrift Nature Neuroscience beschreibt die Gemeinsamkeiten im Vergleich der Sehsysteme, teilt das Max-Planck-Institut für Neurobiologie mit.

Protein kontrolliert retinales Gefäßwachstum

Wissenschaftler des Deutschen Krebsforschungszentrums (DKFZ) haben ein Molekül gefunden, dass das krankhafte Wachstum von Blutgefäßen im Auge möglicherweise stoppt: Das Protein Semaphorin 3C (Sema3C) hemmt im Tiermodell effektiv das unkontrollierte retinale Gefäßwachstum, teilt das Deutsche Krebsfoschungszentrum mit. Sema3C wird vom Körper selbst produziert und hat die Aufgabe, das Wachstum von Nervenzellen zu kontrollieren.

Unbewusste Kontrolle visueller Eindrücke im Gehirn

Ohne dass wir uns ihrer bewusst sind, führt unser Auge ständig winzige Korrekturen der Blickrichtung aus, deren Zweck bisher nur unvollständig verstanden wird. Eine Gruppe von Forschern der Universität Tübingen am Werner Reichardt Centrum für Integrative Neurowissenschaften (CIN) und am Hertie-Institut für klinische Hirnforschung (HIH) ging dieser Frage jetzt auf den Grund. Wie die Universität mitteilt, entdeckten sie einen engen Zusammenhang zwischen winzigen Augenbewegungen und der Konzentration von Aufmerksamkeit.

Stiftung Auge fördert ophthalmologische Versorgungsforschung

Deutschland fehlen systematische, aussagekräftige Studien, die den Versorgungsbedarf, Qualität und Risiken in der Augenheilkunde erfassen. Die Häufigkeit von Augenleiden und deren Versorgungsbedarf ist deshalb hierzulande noch zu wenig erforscht, meinen Experten der Stiftung Auge der Deutschen Ophthalmologischen Gesellschaft (DOG). Die Stiftung Auge nimmt sich nun verstärkt diesem Problem an: Gemeinsam mit dem Berufsverband der Augenärzte (BVA) schreibt sie eine Stiftungsprofessur für ophthalmologische Versorgungsforschung aus. Die Stiftung stellt Mittel für bis zu fünf Jahre bereit.

ROB: Telemedizinische Projekte für Frühgeborene

In Deutschland werden jährlich etwa 4 000 Kinder mit weniger als 1 500 Gramm Geburtsgewicht geboren, noch vor der 32. Schwangerschaftswoche. Je früher sie zur Welt kommen, umso größer ist ihr Risiko, eine schwere Augenerkrankung zu entwickeln. Die Deutsche Ophthalmologische Gesellschaft (DOG) rät deshalb zu regelmäßigen augenärztlichen Kontrollen bei „Frühchen“, um Sehschäden oder Erblindung zu verhindern. In ländlichen Regionen ohne spezialisierte Behandlungszentren können dabei telemedizinische Projekte helfen

Stiftung Auge fördert ophthalmologische Versorgungsforschung

In Deutschland fehlen systematische, aussagekräftige Studien, die den Versorgungsbedarf, Qualität und Risiken in der Augenheilkunde erfassen. Die Häufigkeit von Augenleiden und deren Versorgungsbedarf ist deshalb hierzulande noch zu wenig erforscht, meinen Experten der Stiftung Auge der Deutschen Ophthalmologischen Gesellschaft (DOG). Die Stiftung Auge nimmt sich nun verstärkt diesem Problem an: Gemeinsam mit dem Berufsverband der Augenärzte (BVA) schreibt sie eine Stiftungsprofessur für ophthalmologische Versorgungsforschung aus. Die Stiftung stellt Mittel für bis zu fünf Jahre bereit.