Augentropfen aus ­Amniongewebehomogenat

Nicht heilende Hornhautepitheldefekte oder akute Verätzungen sind die Hauptindikationen für eine Amnionmembrantransplantation. Die Amnionmembran zeigt antiinflammatorische Effekte und begünstigt die Re-Epithelialisierung der Hornhaut. Für die Patienten ist diese Therapiemethode allerdings immer mit den Risiken und Nebenwirkungen eines operativen Eingriffs verbunden. Eine alternative Behandlungsmöglichkeit wäre die Applikation von Augentropfen, die aus Amniongewebehomogenat hergestellt werden. Tanja Stachon1, Mona Bischoff1, 2, Manuela Huber2, Prof. Achim Langenbucher3, Prof. Berthold Seitz1 und Priv.-Doz. Dr. Nóra Szentmáry1, 4 erläutern, was bei der Herstellung zu beachten ist.

1 Universitätsklinikum des Saarlandes UKS, Klinik für Augenheilkunde, Homburg/Saar, Deutschland; 2 LIONS Hornhaut Bank Saar-Lor-Lux, Trier/Westpfalz, Klinik für Augenheilkunde, Homburg/Saar, Deutschland; 3 Universität das Saarlandes, Experimentelle Ophthalmologie, Homburg/Saar, Deutschland; 4 Semmelweis Universität, Klinik für Augenheilkunde, Budapest, Ungarn

In der Amnionmembran finden sich zahlreiche Wachstumsfaktoren, die sich positiv auf den Heilungsverlauf eines kornealen Epitheldefektes auswirken. Als Schlüsselfaktoren für die Re-Epithelialisierung gelten Epidermal Growth Factor (EGF), Fibroblast Growth Factor basic (FGFb), Hepatocyte Growth Factor (HGF) und Keratinocyte Growth Factor (KGF). In vitro zeigen diese Faktoren eine fördernde Wirkung auf die Migration und Proliferation von kornealen Epithelzellen. Die in der Amnionmembran enthaltenen Wachstumsfaktoren wirken zum einen auf die verbliebenen Epithelzellen, zum anderen auf die Keratozyten des Stromas, die ebenfalls migrations- und proliferationsfördende Wachstumsfaktoren wie FGFb und HGF sezernieren.

Mehr dazu im AUGENSPIEGEL September 2015.

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