Alzheimer-Früherkennung beim Augenarzt?

Ein einfacher Augen-Test könnte Alzheimer und andere neurologische Erkrankungen diagnostizierbar machen, noch bevor die ersten Symptome entstehen: Wissenschaftler des University College London setzen fluoreszierende Marker ein, die sich an absterbende Zellen anbinden. Diese werden auch in der Netzhaut sichtbar und liefern erste Hinweise auf im Gehirn absterbende Zellen.

Das Verfahren wurde im Mausmodell getestet, Tests mit Patienten sind bereits geplant, heißt es seitens der Arbeitsgruppe um Prof. Francesca Coredeiro, die ihre Studienergebnisse in der Fachzeitschrift Cell Death and Disease veröffentlichte.

Dieser Test könnte es den Wissenschaftlern auch ermöglichen, bestehende Schwierigkeiten bei der Erforschung der Gehirne von Alzheimer-Patienten endlich zu überwinden. Derzeit stehen nur teure MRI-Scans oder Obduktionsergebnisse zur Verfügung. Das neue Verfahren ermögliche es, den Verlauf der Krankheit über die absterbenden Zellen der Netzhaut zu verfolgen. Diese Zellen werden als grüne Punkte sichtbar, da sie die fluoreszierende Farbe aufnehmen. Die Forscher sind optimistisch, dass dieses Verfahren auch beim Menschen eingesetzt werden kann.

Derzeit sei die größte Schwierigkeit bei der Behandlung von neurodegenerativen Erkrankungen das Fehlen eines Verfahrens, das die Reaktion des Gehirns auf neue Behandlungsansätze direkt einschätzbar macht. Das neue Verfahren könnte ein potenzieller Ausweg aus diesem Dilemma sein. Die ersten Tests mit Patienten sollen laut BBC noch in diesem Jahr stattfinden.

Quelle: pressetext.austria
Weitere Infos: http://www.ucl.ac.uk

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