Akkommodative Intraokularlinsen

Auszeichnung für Wiener Forschungsgruppe
Die Wiederherstellung der Akkommodationsfähigkeit ist heutzutage eine der Herausforderungen an die moderne Kataraktchirurgie. Eine Wiener Forschergruppe ist für ihre Forschung im Bereich akkommodativer Intraokularlinsen im letzten Jahr von der European Society for Cataract and Refractiv Surgery als beste europäische wissenschaftliche Arbeit des Jahres ausgezeichnet worden. Dr. Christina Leydolt fasst die Ergebnisse der Studie zusammen und gibt einen Ausblick auf den derzeitigen Stand zu akkommodierenden Intraokularlinsen.

Verschiedenste Lösungsansätze zur Therapie der Presbyopie sind entwickelt worden, um Patienten die Brillenunabhängigkeit zu ermöglichen: Multifokale Intraokularlinsen (IOLs) verbessern den unkorrigierten Nahvisus meist auf Kosten der Kontrastsensitivität. Skleralexpansion, zonale PRK oder dezentrierte LASIK für die Korrektur der Presbyopie sind noch im Untersuchungsstadium. Ein anderer therapeutischer Ansatz, wie das so genannte lens-refilling, das heißt das Auffüllen des Kapselsacks mit elastischem Kunststoff, hat im Tierexperiment viel versprechende Ergebnisse gezeigt, durch noch nicht vollständig gelöste Probleme, wie zum Beispiel der Nachstar, ist die breite klinische Anwendung noch in ferner Zukunft.

Als eine andere Alternative zur Korrektur der Presbyopie wurden so genannte akkommodative IOLs entwickelt. Die Funktionsweise dieser akkommodativen IOLs basieren jeweils auf einer der Theorien zur Akkommodation: Die Helmholtz’sche Theorie besagt, dass die Kontraktion des Ziliarkörpers eine Kraftübertragung über die Zonulafasern bewirkt und damit eine Änderung der Form der kristallinen Linse erfolgt. Coleman’s hydraulische Suspensionstheorie erklärt die Formänderung der Linse durch eine Änderung des Drucks vom Glaskörper. Die zur Zeit erhältlichen akkommodativen IOLs sind so konzipiert, dass sie die Kontraktionskraft des Ziliarkörpers in eine Vorwärtsbewegung der IOL-Optik umwandeln sollen (Focus-Shift-Konzept). Bei einer IOL-Stärke von 20.0 Dioptrien wäre eine Vorwärtsbewegung von 2.2 mm nötig, um eine Akkommodationsbreite von 2.9 Dioptrien zu erreichen, welche einer Lesedistanz von 35 cm entspricht.

Mehr dazu im AUGENSPIEGEL 05-2007.

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