Adaptive Optiken
Ophthalmologische Bildgebung und Funktionsdiagnostik
Adaptive Optiken werden insbesondere in der Scanning Laser Ophthalmoskopie (AO-SLO) eingesetzt, da die Kopplung eines gerasterten Lichtpunktes mit einem konfokalen optischen Aufbau wesentliche Vorteile für die Bildgebung darstellt. Neben der reinen Bildgebung eignet sich das AO-SLO zudem als technologische Plattform, um die Voraussetzungen für eine zellgenaue, funktionelle Untersuchung der Netzhaut in vivo bereitzustellen. Dr. Wolf M. Harmening (Bonn) erläutert den Einsatz adaptiver Optiken, der neue Perspektiven für punktgenaue Struktur-Funktions-Analysen der Netzhaut bietet.
Das menschliche Auge gewährt durch seine transparente Kornea und Linse einen direkten Blick auf sein lichtsensitives Gewebe, die Neuroretina. Intrinsische optische Abbildungsfehler und kontinuierliche Fixationsaugenbewegungen verhindern allerdings eine präzise experimentelle Charakterisierung der Netzhautfunktion in vivo. Durch Kombination eines Scanning Laser Ophthalmoskops mit adaptiven Optiken und Echtzeit-Blickstabilisierung können diese Hindernisse so weit kompensiert werden, dass ein nichtinvasiver, direkter Zugang zu einzelnen Photorezeptoren möglich wird. In psychophysikalischen Experimenten wurde nun zum ersten Mal gezeigt, dass visuelle Funktion mit der höchstmöglichen Präzision – Sehzelle für Sehzelle – im lebenden Auge getestet werden kann.
Mehr dazu im AUGENSPIEGEL November 2014.