Zerebrale Befunde bei Glaukomen – ein neuer Biomarker?

Als Ursache für den Glaukomschaden der kompletten Sehbahn könnte ein erhöhter Augendruck (intraokulär wirksam) und Ischämien mit einer generalisierten Neurodegeneration (intrazerebral wirksam) angesehen werden. Dafür spricht, dass die Autoregulation der zerebralen Durchblutung bei Glaukompatienten signifikant beeinträchtigt ist. Prof. Dr. Georg Michelson, Dr. Simone Wärntges, Dr. Tobias Engelhorn, M. Sc. Ahmed El Rafei, Dr.-Ing. Joachim Hornegger und Prof. Dr. Arnd Dörfler erörtern die zerebralen Befunde bei Glaukomen als neuen Biomarker.

Die Glaukomerkrankung führt zu einer Schädigung bestimmter anatomischer Strukturen und zu einer visuellen Funktionsminderung. Das Funktionsdefizit beruht nicht nur auf Schäden der retinalen Ganglienzellen, sondern wahrscheinlich auf Schäden der gesamten Sehbahn. Mehrere Komponenten definieren anatomisch die Sehbahn, welche unterschiedliche Funktionen haben:

I. Neuron: Photorezeptoren
II. Neuron: Amakrin-und Bipolarzelle
III. Neuron: Retinale Ganglienzelle mit Axon
IV. Neuron: Ganglienzelle des Corpus geniculatum laterale (CGL) mit Axon
V. Neuron: Primärer visueller Cortex in V1

Mehr dazu im AUGENSPIEGEL 11/2010.

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