Weltglaukomwoche vom 6. bis 12. März

Etwa die Hälfte der Menschen, die an einem Glaukom leiden, wissen nicht, dass sie krank sind und dass ihre Sehkraft bedroht ist. Anlässlich der Weltglaukomwoche vom 6. bis zum 12. März 2016 weist der Berufsverband der Augenärzte Deutschlands auf die wichtigsten Risikofaktoren hin.
Das Glaukom ist die zweithäufigste Erblindungsursache weltweit. Generell leiden ein bis zwei Prozent der Gesamtbevölkerung in Deutschland unter einem Glaukom. Die Häufigkeit des Glaukoms nimmt mit dem Lebensalter zu und beträgt bei den über 65-jährigen Menschen etwa zwei bis vier Prozent. Aufgrund der demographischen Entwicklung mit zunehmender Alterung der Bevölkerung wird das Vorkommen der Erkrankung zunehmend steigen. Schätzungen zufolge wird es im Jahr 2020 weltweit etwa 11,2 Millionen Menschen geben, die am Glaukom erblindet sind und etwa 79,6 Millionen an Glaukom erkrankte Patienten mit Ausfällen im Gesichtsfeld.

Diese Erkrankung des Sehnervs raubt den Betroffenen schleichend und oft über Jahre hinweg unbemerkt ihr Sehvermögen. Doch die Dunkelziffer ist hoch, warnt Prof. Dr. Norbert Pfeiffer, Direktor der Universitäts-Augenklinik Mainz: „Etwa jeder zweite, der von dieser tückischen Augenkrankheit betroffen ist, weiß nichts davon. Denn die Krankheit verursacht keine Schmerzen und verläuft oft jahrelang unbemerkt.“ Unbehandelt führt sie jedoch zu Ausfällen im Gesichtsfeld, zunächst am Rand, später auch im zentralen Gesichtsfeld. Schäden, die bereits entstanden sind, lassen sich nicht rückgängig machen.

Risikofaktoren

Prof. Pfeiffer nennt verschiedene Faktoren, die das Risiko erhöhen, an einem Glaukom zu erkranken:
• Alter: Mit zunehmendem Alter steigt auch das Glaukom-Risiko: 0,4 Prozent der 40- bis 54-jährigen Menschen in Deutschland haben einen durch Glaukom verursachten nachgewiesenen Sehnervenschaden. In der Altersgruppe der 55- bis 74-Jährigen besteht ein Sehnervenschaden bei 2,6 Prozent der Menschen und von den über 75-Jährigen haben 7,6 Prozent einen Sehnervenschaden.
• Erhöhter Augeninnendruck: Bei einem zu hohen Augeninnendruck steigt die Gefahr, dass der Sehnerv geschädigt wird. Allerdings ist ein normaler Augeninnendruck keine Garantie für einen gesunden Sehnerv: Bei etwa einem Drittel aller Glaukompatienten ist der Druck nicht erhöht (Normaldruckglaukom). Auf der anderen Seite zeigen einige Patienten einen erhöhten Augeninnendruck ohne Zeichen eines Glaukoms. Man spricht dann von einer okulären Hypertension. Das Risiko für einen Übergang einer okulären Hypertension in ein Glaukom beträgt 10 Prozent innerhalb von fünf Jahren.
• Familiäre Veranlagung: Wenn Eltern oder Geschwister an einem Glaukom erkrankt sind, steigt das Risiko an einem Glaukom zu erkranken deutlich.
• Kurzsichtigkeit ist ein weiterer Risikofaktor.

Früherkennungsuntersuchung spätestens ab dem Alter von 40 Jahren

Wird ein Glaukom früh erkannt, können Augenärzte es in den meisten Fällen gut behandeln – mit Augentropfen, einer Laserbehandlung oder einem chirurgischen Eingriff kann das Sehvermögen erhalten werden. Der Berufsverband der Augenärzte Deutschlands rät deshalb zur regelmäßigen Früherkennungsuntersuchungen ab dem Alter von 40 Jahren. Kurzsichtige Menschen oder Personen, in deren Familie bereits Glaukomfälle bekannt sind, sollten die Chancen der Früherkennung gegebenenfalls schon früher nutzen.

Quelle:
Berufsverband der Augenärzte Deutschlands e.V. (BVA)
http://www.augeninfo.de

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