VSDAR: Zahl der LASIK-Behandlungen auf neuem Höchststand
Knapp über 135.000 Augenlaserbehandlungen wurden 2015 in Deutschland durchgeführt – soviel wie nie zuvor, meldet der Verband der Spezialkliniken Deutschlands für Augenlaser und refraktive Chirurgie g.e.V. (VSDAR), der bis 2017 bundesweit mit einem Anstieg auf etwa 143.000 Behandlungen jährlich rechnet. Weltweit millionenfach angewandt zählt diese Methode mit einem Anteil von über 90 Prozent zum häufigsten Eingriff der refraktiven Chirurgie.
„Der anhaltende Trend lässt sich auf mehrere Faktoren zurückführen“, so Dr. med. Georg Gerten, ärztlicher Direktor der Kölner „Augenklinik am Neumarkt“ und Präsident des VSDAR. „Zum einen haben die Augenchirurgen inzwischen einen großen Erfahrungsschatz auf diesem Fachgebiet erworben, zum anderen ist die technische Entwicklung der Operationsinstrumente – vom Aberrometer über den Femtosekundenlaser bis hin zu modernsten Eye-Tracking-Systemen sehr weit vorangeschritten. Dadurch konnte die Komplikationsrate durch erfahrene Augenchirurgen in den Promillebereich gesenkt werden.“ Einher mit dem technischen Fortschritt ging auch die Entwicklung neuer Verfahren, die das Einsatzspektrum deutlich erweitern. Zahlreiche internationale Studien ergaben eine Patientenzufriedenheit von über 95 Prozent, ein Wert, der bisher in keiner anderen Disziplin erreicht wurde.
Auch liegen mittlerweile Langzeitergebnisse vor. „Wir haben sehr gute Ergebnisse, auch noch zehn oder 15 Jahre nach dem Eingriff. Bei Nachuntersuchungen konnten bisher weder Linsentrübungen noch Verletzungen der tiefer liegenden Hornhautschichten festgestellt werden.“ Eine Langzeitstudie von Wissenschaftlern der Universität Alicante belegt zudem, dass der Eingriff die Sehschärfe auch langfristig zurückbringt.
„Eigene Erfahrungen und internationale Studien legen zudem nahe, dass es sinnvoll sein könnte, den LASIK Eingriff früher im Leben durchzuführen“ sagt Gerten.“ Während gelaserte Patienten weitgehend stabil sind, nimmt die Kurzsichtigkeit bei Brillenträgern über die Jahre eher zu.“ Als Begründung wird vermutet, dass das scharfe Bild nach der LASIK ein weiteres Augenlängenwachstum stoppt. Im Gegensatz dazu führt die unscharfe Abbildung durch die Randbereiche einer Brille, die sich nicht vermeiden lässt, wahrscheinlich zu einem Netzhautreiz, der das Augenlängenwachstum triggert.