Symposium „Frauen in der Ophthalmologie“

Unter dem Vorsitz von Prof. Anja Liekfeld (Potsdam, Vorstandsvorsitzende) und Priv.-Doz. Dr. Anna Reisinger (Linz, Vorstand) richtete das Netzwerk „Die Augenchirurginnen e.V.“ im Rahmen des DOG-Kongresses das Symposium „Frauen in der Ophthalmologie – Eine Bestandsaufnahme“ aus. In der Veranstaltung ging es um genderspezifische Krankheitsbilder, Tätigkeiten, Geschlechterverteilung in der Ärzteschaft der Augenheilkunde, Fördermöglichkeiten und Netzwerke von und für Frauen in der Ophthalmologie, sowie um das Thema des Operierens in der Schwangerschaft.

Als erste Referentinnen forderten Prof. Maya Müller (Zürich) und Prof. Elisabeth Messmer (München) eine gender-spezifische Behandlung der Patientinnen und Patienten und berichteten über Unterschiede in Versorgung und Prävalenz. So werden beispielsweise mehr Männer an Katarakt operiert, obwohl das Krankheitsbild beide Geschlechter gleichermaßen betrifft, während andere Krankheitsbilder eher geschlechterspezifisch auftreten, wie das Trockene Auge.

Den Bericht über den derzeitigen nationalen, sowie internationalen Ist-Zustand hinsichtlich einer Geschlechterverteilung in der Ärzteschaft der Augenheilkunde lieferten die Referentinnen Priv.-Doz. Dr. Viktoria C. Brücher (Münster, Vorstand) und Priv.-Doz. Dr. Anna Reisinger (Linz, Vorstand). Während inzwischen 2/3 aller Medizinstudierenden weiblich sind, liegt die Anzahl der Klinikdirektorinnen und Lehrstuhlinhaberinnen bei nur 13 Prozent. Die Gründe für dieses Ungleichgewicht sind nicht offensichtlich erkennbar, die fehlende Gleichverteilung insbesondere in den höheren Führungspositionen ist als vertikale Segregation oder „gläserne Decke“ auch in anderen Bereichen bekannt. Die Ungleichverteilung zeigt sich auch in der Kongresslandschaft. Hier herrscht ein altbestehendes Modell mit wenig Raum für weiblichen Vorsitz. Lösungsansätze für Chancengleichheit wie beispielsweise Netzwerke und Mentoringprogramme wurden erläutert und diskutiert.

Prof. Anna-Karina Maier-Wenzel (Berlin) und Prof. Nicole Eter (Münster) zeigten weitere Lösungsansätze auf und berichteten über das DFG-Förderprogramm „Clinical Scientist“ und spezifisch an Frauen adressierte Programme sowie Unterstützung bei der Vereinbarkeit von Familie und Beruf. Zuletzt thematisierten Prof. Katrin Gekeler (Stuttgart) und Frau Dr. Maya Niethard (Berlin) die häufig gestellte Frage nach dem Operieren in der Schwangerschaft. Die Initiative „Operieren in der Schwangerschaft“ (OPidS) scheint eine erste Plattform zu bieten, um Unwissenheit und falscher Unsicherheit entgegenzuwirken und liefert eine Positivliste für alle chirurgischen Fächer, inklusive der Augenchirurgie.

Das Symposium wurde gut besucht, die lebhafte Diskussion zeigte, dass das Thema bewegt und hier noch viel Bedarf einer weiteren Vertiefung besteht.

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