Rolle der Fadenspannung bei ­Kanaloplastik

Der Wirkmechanismus der Kanaloplastik als neueres, nichtpenetrierendes Verfahren zur Augendrucksenkung bei primär chronischem Offenwinkelglaukom ist nicht vollständig geklärt, so auch nicht der Einfluss des Fadens oder der Fadenspannung auf den Operationserfolg. Ziel einer Studie am Klinikum Ernst von Bergmann war es, die Rolle der Fadenspannung im Schlemm’schen Kanal und ihre Auswirkungen auf die Augendrucksenkung sowie deren Einfluss auf postoperative Komplikationen zu untersuchen. Dr. Silvia Zarmas-Röhl und Priv.-Doz. Dr. Anja Liekfeld (Potsdam) stellen die Ergebnisse dar.

Bei der operativen Behandlung von Offenwinkelglaukomen gilt es, eine effiziente Drucksenkung bei möglichst geringer Komplikationsrate zu erreichen. Daher wurden die nichtpenetrierenden Verfahren weiterentwickelt, um sickerkissenassoziierte Komplikationen, wie sie nach einem fistulierenden Eingriff vorkommen, zu vermeiden. Die Kanaloplastik stellt ein neueres, nichtpenetrierendes Verfahren zur Augendrucksenkung bei primär chronischem Offenwinkelglaukom dar, dessen Wirksamkeit und Sicherheit bereits mehrfach nachgewiesen wurde. Intraoperativ erfolgt nach Präparation eines Descemetfensters die Entdachung des Schlemmkanals. Dieser wird anschließend mit einem Mikrokatheter (iTrack 250A, iScience Interventional, Menlo Park, CA, USA) über die gesamt Circumferenz katheterisiert. Über den Katheter werden Mikrovolumina eines Viskoelastikums (Healon GV) injiziert sowie ein 10/0-Prolene-Faden platziert. Dieser verbleibt straff geknüpft im Schlemm’schen Kanal und bewirkt somit ein permanentes Stretching des Kanals beziehungsweise des Trabekelmaschenwerks.

Mehr dazu im AUGENSPIEGEL Mai 2016.

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