Prozessoptimierung in der ophthalmologischen Bildgebung

Implementierung eines Picture Archiving and Communication Systems (PACS)
Neue, hochauflösende ophthalmologische Bildgebungsverfahren ermöglichen eine immer differenziertere, präzise Diagnostik und haben in den letzten Jahren einen zunehmenden Stellenwert erhalten – sowohl an den Kliniken wie auch in den Praxen niedergelassener Ärzte. Die digitale Befundung birgt bei allen Vorteilen allerdings auch den Nachteil, dass der Verwaltungsaufwand für die wachsende Datenmenge zunimmt. So genannte PACS sind zentrale Server und fungieren als eine Art Drehscheibe zwischen den Diagnostikgeräten und den Betrachtungs-PCs der Ärzte. Sie stellen das Kernstück moderner Bilddatenverwaltung dar. Dr. Karsten Kortüm, Dr. Wolfgang J. Mayer und Priv.-Doz. Dr. Marcus Kernt (München) erläutern ein Modellprojekt an der Augenklinik der LMU München, das sich seit einigen Jahren intensiv mit der Einführung eines spezifisch an die Bedürfnisse der Ophthalmologie angepassten PACS in die klinischen Abläufe einer deutschen Universitätsklinik befasst.

Insbesondere die Optische Kohärenztomographie (OCT), aber auch die Fluoreszenzangiographie (FA) oder die Fundusautofluoreszenz (FAF) haben uns bei einer Vielzahl von Augenerkrankungen grundlegend neue Informationen über deren Pathogenese ermöglicht. Auch bei der Indikationsstellung und während der Behandlung mit modernen Therapieansätzen, wie Anti-VEGF/IVOM, nehmen diese Bildgebungsverfahren eine immer wichtigere Stellung ein. So ist beispielsweise die OCT, neben FLA und klinischer Untersuchung, aus der Diagnostik und Verlaufskontrolle bei Altersbedingter Makuladegeneration (AMD) oder des diabetischen Makulaödems (DMÖ) praktisch nicht mehr wegzudenken und besonders in Bezug auf die intravitreale Anti-VEGF-Therapie fester Bestandteil der alltäglichen Entscheidung. Aber nicht nur die OCT, sondern auch seit langem etablierte Verfahren, wie die Hornhaut-Topometrie, optische -Biometrie, Ultraschalldiagnostik, aber auch die Fundusfotografie haben sich digital weiterentwickelt und ermöglichen uns so eine immer differenziertere, präzise Diagnostik des gesamten Auges. Hinzu kommt, dass diese neuen diagnostischen Möglichkeiten inzwischen nicht nur an Universitätskliniken verfügbar sind, sondern auch immer häufiger in Praxen niedergelassener Augenärzte verwendet werden und zunehmend Voraussetzung für die Teilnahme an Versorgungsverträgen sind.

Mehr dazu im AUGENSPIEGEL 11/2012.

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