Neue Methode zur Präzisionsbestrahlung uvealer Melanome

Zur bildgeführten, computergesteuerten Cyber-Knife-Radiochirurgie
Zur Behandlung von Aderhautmelanomen haben sich in den letzten Jahren Verfahren etabliert, die die primäre Enukleation in den meisten Fällen ersetzen können. Die Bestrahlung mit dem so genannten Cyber-Knife ist eine neue, rahmenlose radiochirurgische Methode, die ambulant an der Augenklinik der Ludwig-Maximilians Universität in München zusammen mit dem europäischen Cyber-Knife-Zentrum München-Großhadern durchgeführt wird. Priv. Doz. Dr. Ulrich C. Schaller, Martin M. Nentwich, Priv.-Doz. Dr. Alexander Muacevic, Priv.-Doz. Dr. Berndt Wowra, Dipl.-Phys. Sibylle Staerk und Prof. Dr. Anselm Kampik stellen das neue Therapieverfahren vor.

Das Aderhautmelanom stellt mit einer Inzidenz von 5/1.000.000 pro Jahr bei Europäern den häufigsten primären intraokularen Tumor des Erwachsenen dar. Bei Personen mit dunklerer Iris- oder Hautfarbe tritt es seltener auf und wird in der schwarzen Bevölkerung so gut wie gar nicht gefunden (Singh et al. 2005). Das typische Erkrankungsalter liegt im sechsten Lebensjahrzehnt (Schuler et al. 2000). Die Ätiologie ist weiterhin nur unvollständig verstanden, wobei eine Exposition gegenüber UV-Strahlung und eine helle Pigmentierung als Risikofaktoren vermuten werden (Egan et al. 1988).

War die Enukleation lange Zeit die einzige zur Verfügung stehende Therapieoption, haben sich in den letzten Jahren mit der Brachytherapie, der externen Bestrahlung sowie in ausgewählten Fällen der Endo-/Exoresektion des Tumors alleine oder in Kombination alternative bulbuserhaltende Verfahren etabliert und die primäre Enukleation in den meisten Fällen ersetzen können (Damato 2006; Bechrakis et al. 2004). Allerdings konnte jedoch auch in prospektiven Studien gezeigt werden, dass die Wahl der Therapie letztlich keinen Einfluss auf das Langzeitüberleben der Patienten hat (Diener-West et al. 2001).

Mehr dazu im AUGENSPIEGEL 09/2008.

 

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