Neue Erkenntnisse zu Trockener AMD und Leseeinschränkung

Die altersabhängige Makuladegeneration (AMD) ist die häufigste Ursache für eine Erblindung im Alter. Die so genannte „trockene“ AMD stellt dabei die häufigste Form der Erkrankung dar. Lesehilfen können den Alltag Betroffener erheblich erleichtern. Eine neue Studie von Wissenschaftlern aus Bonn und Oxford zeigt nun unter Einsatz neuester bildgebender Diagnostik, wie krankhafte Netzhautveränderungen mit Leseeinschränkungen zusammenhängen. So lassen sich Therapiestudien besser planen und das Anpassen von Lesehilfen für Betroffene vereinfachen.

Um Therapieanzätze für Erkrankungen der Netzhaut zu entwickeln, ist die Kenntnis über deren natürlichen Verlauf essentiell. An der Universitäts-Augenklinik Bonn unter der Leitung von Professor Frank G. Holz wird seit Jahren die trockene AMD intensiv erforscht. Jetzt konnte die Forschergruppe aus Bonner und Oxforder Wissenschaftlern Ergebnisse zur trockenen Spätform der AMD, der „geographischen Atrophie“ vorstellen. „Wir haben mehrere hochauflösende laserbasierte Verfahren genutzt, um Krankheitsprozesse im Auge genau darzustellen“ erläutert Dr. Moritz Lindner, der an der Studie maßgeblich beteiligt war. Die beobachteten Strukturveränderungen konnten dann mit der Leseeinschränkung des einzelnen Patienten in Beziehung gesetzt werden. „Nun können wir auch für zukünftige Patienten voraussagen, welche Strukturveränderungen am ehesten die Lesefähigkeit einschränken“ führt AMD-Experte Lindner weiter aus.

Einerseits sind die Ergebnisse zur Planung von Therapiestudien von Bedeutung, die das Ziel haben, die Lesefähigkeit von Patienten mit geographischer Atrophie zu erhalten: Strukturveränderungen lassen sich meist deutlich besser messen als funktionelle Parameter wie Leseeinschränkungen, wodurch manche Studien überhaupt erst möglich werden. Andererseits sind diese Ergebnisse auch für Patienten außerhalb von Studien bedeutsam: Optiker können Lesehilfen für Patienten nun noch präziser anpassen. „In Zukunft möchten wir auf Basis unserer Daten Programme für Smartphones oder Tablets entwickeln, die Betroffene im Alltag unterstützen.“ sagt die Studienleiterin Frau ProfessorMonika Fleckenstein.

Die Ergebnisse der Forscher werden bereits jetzt für die Planung von Therapiestudien zur Behandlung der trockenen AMD genutzt. Die aktuellen Erkenntnisse konnte die Forschergruppe in der renommierten internationalen Fachzeitschrift OPHTHALMOLOGY RETINA veröffentlichen:

https://doi.org/10.1016/j.oret.2018.11.005

Quelle:
Universitäts-Augenklinik Bonn

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