Tomotherapie am Klinikum rechts der Isar

Die Strahlentherapie am Klinikum rechts der Isar der TU München kann ihren Patienten mit der so genannten Tomotherapie eine neue Behandlungsmethode bei Augentumoren und anderen Krebserkrankungen anbieten. Das rund 3,5 Millionen Euro teure Tomotherapiegerät wurde von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) finanziert. Neben dem Münchner Klinikum sollen drei weitere deutsche Universitätskliniken die neue Methode wissenschaftlich untersuchen und weiterentwickeln, so das Klinikum. Bislang ist die Tomotherapie nur an wenigen Zentren und Kliniken weltweit verfügbar.

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Die Strahlentherapie habe einen ganz wesentlichen Anteil an den Heilungserfolgen bei Krebs und werde bei mehr als 60 Prozent der Krebspatienten in frühen Tumorstadien mit dem Ziel einer definitiven Beseitigung der Krebserkrankung eingesetzt. Wie die Chirurgie und Chemotherapie stehe auch die Strahlentherapie vor der Aufgabe, die Gefahr von Nebenwirkungen möglichst gering zu halten. Hierzu seien aufwändige Planungen der Therapie und ein Höchstmaß an Präzision bei der Durchführung der Strahlenbehandlung erforderlich. Durch die Einführung modernster Bestrahlungskonzepte und Technologien ließe sich dieses erreichen.

Prof. Dr. Michael Molls, Direktor der Klinik für Strahlentherapie, erläutert die Vorteile der neuen Methode: „Bei der Tomotherapie steht uns eine ideale Kombination aus zwei Geräten in einem zur Verfügung: Die Bestrahlung selbst erfolgt wie bei den gängigen Linearbeschleunigern mit Photonen. Zusätzlich verfügt das Gerät über die Möglichkeiten der Computertomographie. Vor jeder einzelnen Bestrahlung kann so die Lage des Tumors kontrolliert und auf Veränderungen sofort reagiert werden. Die Verteilung der Strahlendosis im Patienten passt sich durch entsprechend flexible Strahlführung optimal den Formen und Ausdehnungen des zu bestrahlenden Tumors an. Auch innerhalb des bestrahlten Gebiets ist die Stärke der Bestrahlung beliebig dosierbar. So können wir die gesunden Gewebe noch besser als bisher schonen. Wir gehen davon aus, dass künftig nur noch weniger als 2 Prozent der Patienten unter beeinträchtigenden, dauerhaften Nebenwirkungen zu leiden haben. Von der neuen Technik werden daher vor allem Patienten mit Lungen-, Brust- und Prostatakrebs sowie Kopf-Hals-Tumoren profitieren, die bisher häufiger unter starken Nebenwirkungen zu leiden hatten. Auch die Heilungsaussichten werden durch die effizientere Tomotherapie weiter steigen.“

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