Monitoring in der ­Amblyopietherapie

Tragezeitenmessung durch Mikrosensor-System
Die Tragezeit von Brillen oder Okklusionspflastern ist für eine erfolgreiche Amblyopietherapie von besonderer Relevanz. Seit Einführung des Okklusions-Dosis-Monitors wird kontinuierlich an einer Weiterentwicklung gearbeitet, um möglichst objektive Daten zu Tragezeiten zu gewinnen. Eine Studie der Universitäts-Augenklinik Tübingen testete ein Mikrosensor-System in seiner Eignung für die Amblyopietherapie, das bereits zum Montoring der Zahnspangentragezeiten in der Kieferorthopädie Anwendung findet. Dr. Annegret Abaza, Dr. Charlotte Schramm und Priv.-Doz. Dr. Kai Januschowski (Tübingen) stellen die Ergebnisse dar und diskutieren Vor- und Nachteile im Vergleich zum Okklusions-Dosis-Monitor (ODM).

Die Amblyopie stellt mit einer Prävalenz von fünf bis acht Prozent eine der häufigsten kindlichen Sehstörungen weltweit dar (Rahi et al. 2002). Es handelt sich um eine meist einseitige Herabsetzung der zentralen, bestkorrigierten Sehschärfe. Aufgrund der Wahrnehmung von Doppelbildern, unscharfem Sehen oder der ungleichen Größenwahrnehmung von Objekten, kann eine starke Beeinträchtigung der Orientierung und der visuellen Wahrnehmung verursacht werden. Um dies zu verhindern, wird in der Entwicklungsphase des Sehens der Seheindruck des schlechteren Auges vom Gehirn unterdrückt. Die Folge ist eine Unterentwicklung der kortikalen Sehzentren – das Auge wird amblyop (Kiorpes and McKee 1999).

Mehr dazu im AUGENSPIEGEL Februar 2016.

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