Modifizierung der intrastromalen Presbyopiekorrektur mittels Femtosekundenlaser

Studie zu kornealen Veränderungen bei verschiedenen Behandlungsmustern
Die intrastromale Presbyopiekorrektur mittels Femtosekundenlaser, auch INTRACOR-Verfahren genannt, ist seit 2009 für die Behandlung presbyoper Patienten mit geringer Hyperopie zugelassen. Um die Behandlung auch emmetropen oder leicht myopen Patienten zugänglich zu machen, wurde ein modifiziertes Muster entwickelt, das bisher nur im Rahmen einer Studie angewendet wurde. Ziel einer aktuellen Untersuchung an der Universitäts-Augenklinik Heidelberg war die Evaluierung kornealer Veränderungen (korneale Aufsteilung beziehungsweise Abflachung, Pachymetrie, Endothelzellzahl) nach INTRACOR mit dem regulären sowie dem modifizierten Behandlungsmuster. Dr. Bettina C. Thomas, Dipl.-Ing. (FH) Anna Fitting, Prof. Dr. Gerd U. Auffarth, FEBO, und Prof. Dr. Mike P. Holzer, FEBO, stellen die Ergebnisse vor.

Das INTRACOR-Verfahren wurde erstmals 2009 in der Peer-review-Literatur beschrieben (Holzer et al. 2009; Ruiz et al. 2009). Die ersten Nahvisus-Ergebnisse waren gut und gaben Aussicht auf ein neues, vielversprechendes Verfahren zur Presbyopiekorrektur. In weiteren ein- und multizentrischen Studien konnte gezeigt werden, dass der Gewinn an Nahvisus über 12 bis 18 Monate stabil blieb und dass die Integrität der Hornhaut erhalten blieb (Holzer et al. 2012; Menassa et al. 2012). Allerdings kann es bei einigen Patienten dazu kommen, dass der postoperative korrigierte Fernvisus ein bis zwei Zeilen schlechter ist als präoperativ. Aus diesem Grund ist eine sorgfältigen Patientenselektion und -aufklärung wichtig. In der Regel sollte nur das nicht-dominante Auge behandelt werden. Das Verfahren ist seit 2009 für die Behandlung presbyoper Patienten mit geringer Hyperopie zugelassen. Es besteht aus einer rein intrastromalen Behandlung der Hornhaut ohne Eröffnung des Hornhautepithels oder der Bowman-Membran. Dies hat im Vergleich zu anderen Epithel-eröffnenden Verfahren den Vorteil einer geringeren Infektionsgefahr und Narbenbildung. Bei der Behandlung kommt es zu einer Aufsteilung der zentralen Hornhaut, die zu einer Zunahme der Tiefenschärfe und somit zu einem verbesserten Nahvisus führt. Das reguläre, CE-zugelassene Behandlungsmuster besteht aus fünf zylindrischen intrastromalen Ringschnitten im Zentrum der visuellen Achse des Patienten und ist für leicht hyperope und presbyope Patienten geeignet.

Mehr dazu im AUGENSPIEGEL 06/2012.

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