„Mein Augenarzt kann mehr…“

Zwei zentrale Fragen zur wirtschaftlichen Zukunft beherrschen derzeit eine Vielzahl von niedergelassenen Augenärzten: Wie können die Einnahmen bei gesetzlich Versicherten wieder „normalisiert“ werden und wie können IGeL- und Privatleistungen in der Praxis besser angeboten werden? Dr. Johannes Bräuning erläutert die BVA-Kampagne „Max“, die in der Praxis dem Marketing und Lobbying dienen soll.

Im Superwahljahr 2009 und mit den jüngsten Erfahrungen nach Einführung des RLV (Regelleistungsvolumen) ist die Verunsicherung und der Protest groß. Wird der niedergelassene Augenarzt zukünftig noch freiberuflich arbeiten können oder werden die Patientenströme durch andere Kräfte und gesetzliche Vorgaben an der Facharztpraxis sukzessive vorbeigelenkt? Wird es auch nach der Bundestagswahl im September weiterhin Privatpatienten neben gesetzlich versicherten Patienten geben und wird es möglich sein, IGeL-Leistungen weiterhin anbieten zu können? Doch nicht nur die Zukunft ist ungeklärt. Bereits jetzt scheint bei vielen Augenärzten ein kostendeckender Umsatz bei „Kassenpatienten“ und damit auch die Sicherstellung einer qualitativ hochwertigen fachärztlichen Versorgung des Patienten gefährdet.

Doch wie können Augenärzte und Patienten in der aktuellen Situation zu Partnern werden? Der Patient kommt in die Praxis, um sein eigenes gesundheitliches Problem zu lösen, und ist verständlicherweise nicht primär an dem gesundheitspolitischen Problem des Arztes interessiert.

Der Berufsverband der Augenärzte (BVA) hat zusammen mit der Firma 1aMedico, Mannheim, sowie Marketingexperten ein Konzept entwickelt, dass einen neuen Weg in der Augenarztpraxis eröffnet: Mit dem Aufsteller „Max“ sollen zwei Aufgaben kontinuierlich ausgeführt werden. Zum einen bietet „Max“ den Patienten die Möglichkeit einer Besserversorgung (IGeLn) an, zum anderen bietet er Patienten und Arzt ein einfaches komfortables „Sprachrohr“ in die Öffentlichkeit.

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Den Aufsteller „Max“ gibt es in zwei Varianten: ca. 160 cm groß, frei stehend für das Wartezimmer oder die Anmeldung sowie als Tischaufsteller für die Anmeldetheke (ca. 45 cm). Beide Varianten haben ein Einlegefach für BVA-Patientenbefragungen (20 Vordrucke) oder für Patienteninformationen der Praxis. Bestellung über: http://www.1amedico.de

 

 

 

 

 

Mit dem lebensgroßen Aufsteller soll der Patient unverbindlich und ehrlich auf die Information: „Mein Arzt kann mehr als meine Krankenkasse bezahlt“ hingewiesen werden. Diese für Praxismitarbeiter unliebsame Aufgabe ist unumgänglich und wird seitens der medizinischen Fachangestellten gerne dem Aufsteller Max überlassen, weiß beispielsweise der Augenarzt Dr. P. Heinz aus Schlüsselfeld zu berichten. „Wir können uns dann besser auf die medizinische Lösung konzentrieren“. Erste Erfahrungen in den Praxen zeigen, dass die Patienten positiv auf diese Information reagieren. Zudem ist „Max“ sehr glaubwürdig, da er das offizielle Logo des Berufsverbandes trägt. Die Figur fordert auf, Leistungen nachzufragen und bietet auch gleich erste Informationsbroschüren aus einem Einlagefach an.

Geht man von einer durchschnittlichen Anzahl von 60 Patienten am Tag aus, so kann sich die medizinische Fachangestellte durch die Aufklärung von „Max“ bis zu 60 Minuten Zeit sparen. Zeit, die ihrer eigentlichen Aufgabe, nämlich der Patientenbetreuung, zugute kommt.

Darüber hinaus bietet „Max“ den Patienten eine Chance, der Politik schon vor der Wahl ihre Meinung kund zu tun. Auf einem Stimmzettel (Patientenstimme), der an das BMG (Bundesgesundheitsministerium) gerichtet ist, kann der Patient heute schon ankreuzen, welche Freiheiten und Versorgung er zukünftig von der Politik erwartet: Freie Arztwahl, frei wählbare (zusätzliche) Leistungen, die Augenarztpraxis in Wohnortnähe oder auch Zeit und Honorierung?
Die Patientenstimmen werden im Verlauf der Kampagne vom BVA gesammelt, gezählt und ausgewertet, um sie gebündelt in Öffentlichkeit und Politik einbringen zu können.

 

 

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