Künstliche Hornhaut: Entwicklung alternativer Biomaterialien
Spenderhornhäute sind knapp, zudem ist die Gewinnung und Kultivierung von Spenderhornhäuten sehr aufwändig, sodass sie nur in Hornhautbanken vorrätig gehalten beziehungsweise von diesen kurz vor Transplantation bezogen werden können. Auch bergen sie das Risiko möglicher postoperativer immunologischer Transplantatreaktionen sowie einer eventuellen Krankheitsübertragung vom Spender auf den Empfänger. Seit langem gibt es Bestrebungen, alternative Biomaterialien zu entwickeln, die für den Einsatz in der Hornhaut geeignet sind. Prof. Dr. Björn Bachmann, FEBO, und Prof. Dr. Claus Cursiefen, FEBO, (Köln) zeigen aktuelle Ansätze und zukünftige Perspektiven als möglichen Ersatz für das Hornhautstroma auf.
Hornhauterkrankungen können die Sehfähigkeit des Auges massiv beeinflussen und gehören zu den vier häufigsten Ursachen für Erblindungen weltweit (WHO 2014). Den betroffenen Patienten kann häufig durch die Transplantation von menschlichen Spenderhornhäuten ein hohes Maß an Lebensqualität zurückgegeben werden. Menschliche Spenderhornhäute haben jedoch deutliche Nachteile: Neben dem Auftreten von postoperativen immunologischen Transplantatreaktionen und der Möglichkeit der Krankheitsübertragung vom Spender stehen Spenderhornhäute nur im eingeschränkten (und nicht ausreichenden) Maß zur Verfügung. Zusätzlich ist die Gewinnung und Kultivierung von Spenderhornhäuten sehr aufwändig, sodass sie nur in Hornhautbanken vorrätig gehalten beziehungsweise von diesen kurz vor Transplantation bezogen werden können. Diese Einschränkungen haben bereits seit langem zu Bestrebungen geführt, alternative Biomaterialien zu entwickeln, die für den Einsatz in der Hornhaut geeignet sind. Dies schließt nicht nur Materialien ein, die für einen kompletten Hornhautstromaersatz geeignet sind, sondern auch Materialien, die bei Erkrankungen der Hornhautoberfläche die Wundheilung fördern sollen. Es müssen also unterschiedliche Ausgangsbedingungen für die Anwendung alternativer Materialien bedacht werden.
Mehr dazu im AUGENSPIEGEL September 2014.