Keratokonuserkennung mittels OCT

Neuartiger Entscheidungsbaum zur Analyse von Parametern

Basierend auf früheren Studien wurde ein neuartiger zweistufiger Entscheidungsbaum zur Erkennung manifester und subklinischer Keratokonus-Augen in der optischen Kohärenztomographie (OCT) entwickelt. Überschritt im ersten Schritt mindestens einer der vier unabhängigen Parameter die statistisch ermittelten Grenzwerte, galt das Auge verdächtig auf Keratokonus. Wenn im zweiten Schritt die Epithelkarte eine konzentrische Verdünnung zeigte und der dünnste Punkt der Hornhaut und des Epithels zusammenfielen, wurde das Auge als keratokonisch klassifiziert. Priv.-Doz. Dr. Suphi Taneri1, FEBOS-CR, Dr. Burcu Yücecul2, FEBO, FICA, Anika Förster1, MSc und Prof. H. Burkhard Dick3, FEBOS-CR, stellen die Ergebnisse vor. 

1Augenzentrum am St. Franziskus Hospital Münster; 2Haseki Training and Research Hospital Istanbul, Türkei; 3Universitäts-Augenklinik Bochum.

Keratokonus ist eine fortschreitende Hornhauterkrankung, die vor allem durch eine Aufsteilung der Hornhaut und eine Ausdünnung des Stromas gekennzeichnet ist. Dadurch kommt es zu Hornhautaberrationen und einer Beeinträchtigung der Sehqualität (Rabinowitz 1998). Darüber hinaus ist der wichtigste Risikofaktor für eine Ektasie nach refraktiver Augenlaserkorrektur ein unentdeckter Keratokonus im Frühstadium (Bohac et al. 2018). Die Diagnose des Keratokonus basiert seit vielen Jahren hauptsächlich auf der Beurteilung der Hornhauttopographie (Li et al. 2009; Binder et al. 2005). Doch selbst wenn die Topographiedaten normal erscheinen, kann eine beginnende Ektasie nicht mit Sicherheit ausgeschlossen werden. Wird eine Hornhaut einer ablativen Behandlung unterzogen, kann eine postoperative/iatrogene Ektasieentwicklung begünstigt werden (Randleman et al. 2008; Ambrósio et al. 2010).

Mehr dazu im AUGENSPIEGEL Juni 2023.

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