Interventional Glaucoma

Unter „Interventional Glaucoma“ versteht man ein proaktives Glaukommanagement, dass eine frühe Diagnostik, ein aktives Monitoring und ein frühes chirurgisches Eingreifen beinhaltet. Es handelt sich nicht um eine neue Therapieform, sondern beschreibt eine Herangehensweise, die durch die Entwicklung minimalinvasiver Verfahren überhaupt erst ermöglicht wurde. Die frühe Intervention bei milden und moderaten Krankheitsverläufen adressiert die Probleme, die mit der medikamentösen Therapie verbunden sind. Letztendlich soll die Gesichtsfeldprogression und damit die Notwendigkeit stärker invasiver Optionen verringert und die Lebensqualität der Patienten verbessert werden. Von Prof. Fritz Hengerer (Frankfurt/Main) und Sandor Blümle (Graben-Neudorf).

Mangels geeigneter Alternativen blieb der Einsatz topischer Medikamente, trotz vieler Einschränkungen, über Jahrzehnte die erste Wahl bei der Glaukomtherapie. Publizierte Daten belegen eine Nicht-Adhärenzrate im Bereich von 30 bis 80 Prozent, die sich mit der Dauer der Glaukomtherapie weiter verschlechtert (Olthoff et al. 2005). Ungefähr 50 Prozent der Patienten setzten ihre Medikamente innerhalb von sechs Monaten absichtlich ab (Nordstrom et al. 2005). Die Non-Adhärenz ist der wichtigste Faktor, der das Progressionsrisiko erhöht und häufig stärker invasive Eingriffe notwendig macht.

Mehr dazu im AUGENSPIEGEL Oktober 2024.

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