Hornhautbank Homburg vereinbart Kooperation mit Luxemburg

Das Centre Hospitalier de Luxembourg und die LIONS-Hornhautbank Saar-Lor-Lux, Trier/Westpfalz der Klinik für Augenheilkunde am Universitätsklinikum des Saarlandes UKS haben eine Kooperation zur Hornhautspende vereinbart. Ziel dieser Zusammenarbeit ist, die Versorgung der Region mit Spenderhornhäuten zu verbessern und somit die Wartezeit der Patienten auf ein Hornhauttransplantat deutlich zu verringern. Die Kooperationsvereinbarung wurde Ende November am Centre Hospitalier de Luxembourg (CHL) durch den Verwaltungspräsidenten Paul Mousel sowie den ärztlichen Direktor des Universitätsklinikums des Saarlandes, Prof. Dr. Wolf-Ingo Steudel und den Direktor der Klinik für Augenheilkunde, Prof. Dr. Berthold Seitz unterzeichnet (Abb.). Das CHL ist somit offiziell das erste Zentrum für Hornhautspende und Hornhautentnahme in Luxembourg, teilt die Universität Homburg/Saar mit.

Die LIONS-Hornhautbank Saar-Lor-Lux, Trier/Westpfalz der Klinik für Augenheilkunde am Universitätsklinikum des Saarlandes UKS wurde im Jahr 2000 gegründet und zielt auf eine optimale Versorgung der Großregion mit Spenderhornhäuten. Doch aufgrund des eklatanten Spendermangels ist die Warteliste auf ein Hornhauttransplantat lang: Regelmäßig warten in Deutschland rund 2.000 Patienten auf ein Transplantat. Obwohl in den letzten Jahren die Anzahl der prozessierten Hornhäute weit mehr als verdoppelt und die Anzahl der transplantierten Hornhäute fast vervierfacht werden konnte, umfasse alleine die Warteliste der Hornhautbank Homburg derzeit immer noch 177 Patienten im Alter von 5 bis 95 Jahren, berichtet die Universität. Ein ständiges Bemühen in Homburg gelte dem Ausbau von Kooperationen mit externen Kliniken, um den Kreis potenzieller Hornhautspender zu vergrößern.

2010 sei das luxemburgische Gesundheitsministerium mit dem Vorschlag an die Hornhautbank herangetreten, sich an der Gewinnung von Spendergewebe zu beteiligen – nicht zuletzt, da auch viele luxemburgische Patienten auf unserer Warteliste stünden oder bereits in der Homburger Universitätsaugenklinik transplantiert worden sind. Seither seien bereits vier luxemburgische Klinikmitarbeiter in der Hornhautbank Homburg ausgebildet worden und nun befähigt, selbständig Hornhautentnahmen nach den Qualitätsstandards der Hornhautbank durchzuführen.

Die angestrebte Kooperation wurde dem saarländischen Gesundheitsministerium gemeldet und nach Prüfung durch dieses sowie durch das Paul-Ehrlich-Institut als Bundesoberbehörde wurde die Aufnahme des Kooperationspartners in die 2010 erlangte „Herstellungserlaubnis“ bewilligt. Auch von der internationalen Zertifizierungsfirma LGA InterCert/Nürnberg, die die Hornhautbank Homburg 2010 zertifizierte und seither jährliche Überwachungsaudits durchführt, wurde die Kooperation im Rahmen des diesjährigen, ohne Abweichung bestandenen Audits als vorbildlich gelobt. Somit waren alle rechtlichen und technischen Voraussetzungen erfüllt.

Ebenso sei eine Kooperation mit der Augenarztpraxis am St. Franziskus-Hospital Münster geschlossen worden, und auch Kliniken in St. Wendel und St. Ingbert arbeiten mit der Hornhautbank als Kooperationspartner zur Spendergewinnung zusammen, heißt es seitens der Universitäts-Augenklinik Homburg/Saar, deren Hoffnung ist, „dass noch weitere Häuser in der umliegenden Umgebung dem Beispiel dieser Vorreiter folgen und sich an der Gewinnung von Spenderhornhäuten zur Versorgung der Patienten mit Hornhauterkrankungen auf der Warteliste beteiligen“.

Quelle:
Universitäts-Augenklinik Homburg/Saar

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