GB: NICE verhandelt mit Lucentis®-Hersteller über Kostenbegrenzung
Das National Institute for Health and Clinical Excellence (NICE) in Großbritannien ist offenbar bereit, auf einen Handel mit Novartis zum Einsatz des Anti-VEGF Medikamentes Lucentis® (Wirkstoff: Ranibizumab) einzugehen. Danach sollen die Krankenkassen, bzw. der Nationale Gesundheitsdienst in Großbritannien, die Behandlung der ersten 14 Injektionen bezahlen. Für alle weiteren Injektionen soll Novartis das Medikament kostenlos abgeben.
Wie das Ärzteblatt heute meldete, fürchtet NICE angesichts der steigenden AMD-Patientenzahlen einen starken Ausgabenzuwachs, den es zu begrenzen gelte. Der erste Vorschlag lautete, dass die Augenärzte Lucentis erst beim Befall des zweiten Auges einsetzen dürfen, was in der britischen Öffentlichkeit zu einer Welle der Empörung führte. Daraufhin hatte Novartis eine Kappungsgrenze vorgeschlagen.
In den jetzt vorgestellten Empfehlungen erklärt sich NICE bereit, auf das Angebot einzugehen und nennt als Ziel ein Maximum von 14 Injektionen pro Patienten. Bis Mitte Januar soll das Unternehmen eine Stellungnahme abgeben. Neben ihm müsste auch das britische Gesundheitsministerium zustimmen.
In Deutschland kostet jede Injektion mit Lucentis rund 1.500 Euro und damit ein Vielfaches mehr als der verwandte Wirkstoff Bevacizumab, der als Off-Label-Use derzeit ebenfalls bei feuchter AMD eingesetzt wird.