Fünfter Junius-Kuhnt-Award für Regensburger Wissenschaftler

Der Humangenetiker Prof. Bernhard Weber (Regensburg) wurde für seine grundlegenden Arbeiten zu den genetischen und molekularen Ursachen der Altersabhängigen Makuladegeneration (AMD) zum fünften Mal mit dem Junius-Kuhnt-Award geehrt. Die mit 5.000 Euro dotierte Auszeichnung wird gemeinsam von der Universitäts-Augenklinik Bonn sowie dem Pharma-Unternehmen Novartis verliehen und wurde beim diesjährigen Makula Update in Berlin überreicht.

85 Jahre ist es her, dass Paul Junius und Hermann Kuhnt an der Universitäts-Augenklinik Bonn mit „Die Scheibenförmige Entartung der Netzhautmitte“ die exsudative Altersabhängige Makuladegeneration (kurz AMD) erstmals beschrieben. Ausgehend von dieser Arbeit hat sich in den letzten 85 Jahren vieles verändert: Die Erkrankung ist heute umfassend erforscht; viele Patienten können – dank moderner Diagnose- und Therapieverfahren – schnell und effizient behandelt werden. Allerdings gibt es auch noch offene Fragen. Hier setzt Prof. Bernhard Weber, Vorstand des Instituts für Humangenetik der Universität Regensburg an: „Ihm sind wesentliche Erkenntnisse zu den genetischen und molekularen Ursachen der AMD zu verdanken“, so Prof. Dr. Frank G. Holz (Direktor der Universitäts-Augenklinik Bonn) in seiner Laudatio über den diesjährigen Junius-Kuhnt-Preisträger.

Ermöglich worden sei dies durch ein umfangreiches Forschungsprogramm, das Weber gemeinsam mit einer Arbeitsgruppe in Regensburg aufgesetzt habe. Deren Schwerpunkte: das Gebiet der komplexen altersabhängigen Makuladegeneration und der hereditären, monogenetischen Netzhautdegenerationen. „Oft sind und waren die Ergebnisse dieser Arbeit Ausgangspunkt auch für viele grundwissenschaftliche und klinische Gruppen weltweit“, würdigte Holz die Forschungsleistung der Arbeitsgruppe in Regensburg. Weber gelte in Deutschland – ähnlich wie die beiden Namensgeber des Awards, die Ophthalmologen Paul Junius und Herrmann Kuhnt – als herausragender Pionier, heißt es seitens des Unternehmens. So etablierte er unter anderem den ersten deutschen Gen-Chip, der für die Diagnose monongenetisch verursachter Netzhautdystrophien und der Retinitis Pigmentosa wegweisend war.

Weber erhält den gemeinsam von der Universitäts-Augenklinik Bonn und Novartis verliehenen Junius-Kuhnt-Award, der mit 5.000 Euro dotiert ist, als fünfter Preisträger nach Prof. Alan C. Bird aus London, Prof. Gisèle Soubranne aus Frankreich, Prof. Reginald Birngruber aus Lübeck und dem Holländer Prof. Paulus T.V.M. de Jong. Ausgezeichnet werden Ärzte beziehungsweise Grundlagenwissenschaftler, die für die Therapie und Erforschung der AMD Außergewöhnliches geleistet haben. Der Junius-Kuhnt-Award wurde erstmals 2007 während des Makula Updates in Bonn überreicht.

Quelle:
http://www.novartis.com

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