Forschung: Hydrogele zur Therapie von Netzhauterkrankungen

Im Rahmen eines Regensburger Forschungsprojekts sollen neuartige Hydrogele für den Einsatz von Proteinen und Nukleinsäuren im Glaskörper hergestellt und getestet werden. Ziel sei dabei unter anderem, bessere Voraussetzungen für die Behandlung von Erkrankungen der Netzhaut zu schaffen. So sollen die Forschungen langfristig dazu beitragen, Substanzen für Therapien verfügbar zu machen, die man derzeit aufgrund ihrer geringen Stabilität im Auge noch nicht einsetzen kann.

In der Augenheilkunde finden nicht selten so genannte Hydrogele Verwendung, heißt es in einer Mitteilung der Universität Regensburg. Sie quellen in Wasser unter beträchtlicher Volumenzunahme, ohne aber ihren stofflichen Zusammenhalt zu verlieren. Hydrogele gewinnen generell durch ihre Biokompatibilität und ihre gewebeähnlichen mechanischen Eigenschaften im biomedizinischen Bereich an Bedeutung. Bekannte Beispiele seien weiche Kontaktlinsen, Intraokularlinsen sowie plastische Implantate. Beim Einsatz von Arzneimitteln im Auge hätten ebenfalls erste Erfolge mit Hydrogelen erzielt werden können. Gerade aber hier sei noch erhebliches Forschungspotential vorhanden.

In diesem Zusammenhang setze ein neues Projekt der Universität Regensburg an, das von Prof. Dr. Achim Göpferich vom Institut für Pharmazie und von Prof. Dr. Ernst Tamm vom Institut für Anatomie der Universität Regensburg geleitet wird. Das neue Forschungsprojekt mit dem Ziel der Entwicklung von Trägersystemen für die Anwendung von Arzneistoffen im Auge sei vor kurzem von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) bewilligt worden und werde ab Dezember 2009 über eine Laufzeit von drei Jahren von der DFG gefördert. Das finanzielle Gesamtvolumen betrage mehr als 250.000 Euro.

Neben dem Ziel, bessere Voraussetzungen für die Behandlung von Netzhauterkrankungen zu schaffen, bestehe für die Patienten gleichzeitig die Hoffnung, dass sich die Behandlungsintervalle zwischen einzelnen therapeutischen Injektionen ins Auge, die im Falle einzelner Arzneistoffe bislang im Bereich weniger Wochen liegen, deutlich zu verlängern.

http://www.uni-regensburg.de

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