Fallbericht: Ripasudil zur konservativen Behandlung einer Hornhautdekompensation nach Endothelitis

Ein 77-jähriger Patient stellte sich mit vor drei Tagen begonnenem Fremdkörpergefühl und einer Sehverschlechterung auf bestkorrigiert 0,4 am rechten Auge in der ambulanten Sprechstunde vor. Beidseits bestanden eine Pseudophakie seit über vier Jahren und keine weiteren Augenerkrankungen. Trotz Therapie verschlechterte sich kontinuierlich der Hornhautbefund. Dr. Burkhard von Jagow, FEBO1, Thin Le1, Dr. Erik Chankiewitz2 und Dr. Filip Filev1 berichten über einen Patienten mit Endothelitis und Hornhautdekompensation und den individuellen Heilungsversuch mit einem ROCK-Inhibitor.

1Klinik für Augenheilkunde, GLG Werner Forßmann Klinikum Eberswalde GmbH; 2Klinik für Augenheilkunde, Städtisches Klinikum Braunschweig gGmbH

Das gesunde Hornhautendothel verhindert durch seine Pumpfunktion das Einströmen von Flüssigkeit in das Stroma und damit das Entstehen eines Hornhautödems. Es besteht aus relativ großen, einschichtigen und hexagonalen Zellen von 5 µm x 20 µm. Die Zelldichte variiert zwischen zirka 3500 Zellen/mm² bei Kindern bis zirka 2000 Zellen/mm² im Erwachsenenalter. Die untere Grenze, um eine ausreichende Pumpfunktion aufrecht zu erhalten, liegt bei einer gleichmäßig verteilten Zellzahl von 300–800 Zellen/mm². Es bestand bisher allgemeiner Konsens darüber, dass das menschliche Hornhautendothel nach den ersten Lebensmonaten keine Zellteilungen mehr zeigt und der Ersatz absterbender Zellen nur durch Migration, Polymorphismus und Polymegatismus erfolgt.

Mehr dazu im AUGENSPIEGEL März 2023.

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