Fallbericht: Karzinomassoziierte Retinopathie
Die Karzinomassoziierte Retinopathie ist eine seltene Variante des paraneoplastischen Syndroms. Dr. Patrick Straßburger (Chemnitz) berichtet über einen 71-jährigen Patienten, der bei der Vorstellung eine subjektive Sehverschlechterung im Sinne von Gesichtsfeldeinschränkung am linken Auge beklagte, die einige Tage zuvor eingesetzt hatte. Ausgedünnte Arteriolen und multiple Mikroembolien legten den Verdacht eines vaskulären Geschehens nahe. Nach stationärer Aufnahme erfolgte trotz Hochdosis-Steroidtherapie eine deutliche Progression der Gesichtsfelddefekte und es zeigte sich ein deutlich ausgedünntes arterielles Gefäßbild. Erst in einer Dünnschicht-Thorax-CT-Aufnahme zeigte sich ein suspekter Befund im Lungenoberlappen.
In unserer Klinik wurde ein 71-jähriger Patient in unserer Akutsprechstunde vorstellig. Bei dem Patienten war bis dahin lediglich eine milde Hypertonie bekannt. Der Patient beklagt bei der Vorstellung eine subjektive Sehverschlechterung im Sinne von Gesichtsfeldeinschränkung am linken Auge, die etwa eine Woche zuvor eingesetzt hatte. Wir stellten bei der Aufnahmeuntersuchung eine Sehschärfe von 0,8 an beiden Augen fest. Es zeigte sich jedoch eine deutliche Einschränkung der Außengrenzen (Marke III/4) in der Goldmann-Gesichtsfeldperimetrie am linken Auge (Abb. 1).
Mehr dazu im AUGENSPIEGEL März 2015.