Einfluss von PLUNC auf Tränenfilm

Neues Surfactant-Protein am Auge nachgewiesen
Mit Hilfe umfassender molekularbiologischer und immunhistologischer Methoden konnte kürzlich das multifunktionale Surfactant-Protein PLUNC (palate lung nasal epithelial clone) auch am Auge nachgewiesen werden. Aufgrund seiner bereits bekannten Eigenschaften wird angenommen, dass es eine bedeutende Rolle bei der Regulation des Tränenfilms und damit beim Trockenen Auge spielen könnte. Henrik Schröder und Dr. rer. nat. Martin Schicht (Erlangen) erörtern die Bedeutung von PLUNC auf das okuläre System beim Trockenen Auge.

Unsere Augenoberfläche ist täglich einer großen Zahl poten­tiell pathogener Mikroorganismen ausgesetzt. Um sich vor der Kolonisation und Infektion durch eben diese Pathogene zu schützen, stehen dem okulären System verschiedene Abwehrmechanismen zur Verfügung. So dienen die Epithelien der Augenoberfläche als essentielle, physikalische Barriere und verhindern unter physiologischen Bedingungen das Eindringen von Mikroorganismen in tiefer gelegene Gewebestrukturen. Neben der epithelialen Barriere wird dem Tränenfilm eine besondere Bedeutung bei der Beseitigung von Mikroorganismen und bei der Reinigung der Augenoberfläche zugeschrieben. Dies geschieht durch die mechanische Reinigung
während des Lidschlages sowie durch ein ganzes Arsenal an antimikrobiellen Proteinen und Peptiden (zum Beispiel Lysozym, Lactoferrin, Defensine und LL37), die im Rahmen der unspezifischen Immunabwehr zur Reduktion der Keimzahl beitragen (McDermott 2004).

Mehr dazu im AUGENSPIEGEL April 2016.

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