Dr. Albrecht Hennig erhält Quadriga-Preis
Dr. Albrecht Hennig, der seit 28 Jahren als Augenarzt für die Christoffel-Blindenmission (CBM) in Nepal arbeitet, ist gestern im Berliner Konzerthaus mit dem Quadriga-Preis für vorbildliche bürgerschaftliche Haltung ausgezeichnet worden. Hennig, der das Sagarmatha Choudary Augenhospital in Lahan leitet, war 1982 mit seiner Frau Kristina für die CBM nach Nepal gegangen.
„Ursprünglich wollten wir nur zwei Jahre dort bleiben und danach die Augenarztpraxis meines Vaters in Kusel übernehmen – daraus wurden 28 Jahre…“, so Hennig schmunzelnd. In dieser Zeit baute der gebürtige Jenaer die Augenabteilung in Lahan zur zweitgrößten Augenklinik der Welt aus, entwickelte die Fishhook-Technik für Graue-Star-Operationen und rettete so mehr als einer Million Menschen das Augenlicht. 2006 wurde als Ergänzung zu Lahan eine zweite Augenklinik in Biratnagar gebaut. „Im Lebenswerk des Ehepaares Hennig finden Mitgefühl für die Ärmsten der Armen und soziales Unternehmertum in idealer Weise zueinander“, so die Jury des ausrichtenden Vereins „Werkstatt Deutschland“ in ihrer Begründung. Dr. Hennig und seine Frau Kristina bekamen die Auszeichnung in der Kategorie „Licht der Empathie“ aus der Hand der Schauspielerin Iris Berben, die auch die Laudatio hielt. Die Auszeichnung sei für seine Frau und ihn eine große Ehre, freute sich Hennig und fügte hinzu: „Diese Arbeit wurde jedoch nicht nur von zwei Menschen allein bewältigt, sondern dafür braucht es eine gute Organisation. Deshalb möchten wir uns ganz herzlich bei der CBM und ihren vielen treuen Spenderinnen und Spendern bedanken!“
Die undotierte „Quadriga“ – eine Miniaturskulptur der Quadriga auf dem Brandenburger Tor – wird jedes Jahr vom Verein „Werkstatt Deutschland e.V.“ an Menschen verliehen, „durch deren Mut Mauern fallen und deren Engagement Brücken baut.“ „Die Preisträger 2010 seien allesamt Menschen, die durch ihr Wirken ein Zeichen für Aufbruch, Erneuerung und Pioniergeist gesetzt haben“, betonte Quadriga-Initiatorin Marie-Luise Weinberger. Weitere Preisträger 2010 waren: Griechenlands Premierminister Giorgos Papandreou, Dr. Wolfgang Schäuble und Lothar de Maizière, die Bundeswehr und der Künstler Olafur Eliasson.