Die Rolle von Clathrin in der Pathogenese der endokrinen Orbitopathie
Die Rolle von Clathrin in der Pathogenese der endokrinen Orbitopathie
Die endokrine Orbitopathie ist eine entzündliche fibroproliferative Erkrankung der orbitalen Bindegewebe, die meist mit dem Morbus Basedow assoziiert ist. Der klinische Phänotyp ist individuell sehr variabel und korreliert mit dem Verlauf der Schilddrüsenerkrankung. Da Orbitafibroblasten an allen pathogenetisch wichtigen Prozessen der endokrinen Orbitopathie aktiv und passiv beteiligt sind, stellen sie ein gutes Ziel für neue Therapiestrategien dar. Dr. Melissa Meyer zu Hörste1,2, Elena Ströher1, Utta Berchner-Pfannschmidt1, Dr. Simone Schmitz-Spanke3, Dipl.-Chem. Mario Pink3, Dr. Joachim R. Göthert4, Prof. Dr. Jens W. Fischer5, Prof. Dr. Erich Gulbins2 und Prof. Dr. Anja K. Eckstein1 erläutern die Rolle von Clathrin, einem neu identifizierten Protein, in der Pathogenese der endokrinen Orbitopathie.
1 Zentrum für Augenheilkunde, Klinik für Erkrankungen des vorderen Augenabschnitts, 2 Institut für Molekularbiologie, 3 Institut für Hygiene und Arbeitsmedizin, 4 Institut für Hämatologie, Universität Duisburg-Essen; 5 Institut für Pharmakologie, Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf
Der Morbus Basedow (MB) ist mit einer Prävalenz von 0,5 bis zwei Prozent eine der häufigsten systemischen Autoimmunerkrankungen. Durch die Bildung von Autoantikörpern gegen den TSH-Rezeptor (TRAK`s) kommt es meist zur Hyperthyreose mit Proliferation und Stimulation des Schilddrüsengewebes. Rund 50 Prozent der Patienten entwickeln eine endokrine Orbitopathie (EO), in seltenen Fällen tritt ein prätibiales Myxödem oder eine Akropachie auf. Der klinische Phänotyp der endokrinen Orbitopathie ist individuell sehr variabel und korreliert mit dem Verlauf der Schilddrüsenerkrankung. Die typischen klinischen Veränderungen (Zeichen der Inflammation, Proptosis, Augenbewegungsstörungen mit Doppelbildern, Oberlidretraktionen, Benetzungsstörung, Optikuskompression) sind Folge eines entzündlichen und fibrosierenden Umbaus sowie einer massiven Volumenzunahme des orbitalen Bindegewebes.
Mehr dazu im AUGENSPIEGEL 05/2012.