Die Blindenschrift

Serie zur Sammlung Roth (Folge 123)
Die Blindheit ist ein schweres Schicksal. Schon allein die Schwierigkeit, sich im Raum zu orientieren, macht den Betroffenen von anderen Menschen abhängig. Nur in einer Gesellschaft mit einem sozialen Engagement ist es dem Sehbehinderten überhaupt möglich, zu überleben. Die erschwerte Teilhabe am Geschehen seiner Umgebung, besonders aber der Bildung oder Kultur lässt den Erblindeten sozial abstürzen, auch sind nur speziell ausgestattete Arbeitsplätze für ihn geeignet, wenn sie fehlen, droht ein Leben in Armut. Lediglich die Nächstenliebe und die Akzeptanz anderer für sein Leid ermöglichen eine gewisse Lebensqualität.

Die Ursachen der Erblindung sind vielfältig. Entscheidend ist es für den Betroffenen wann, also zu welchem Zeitpunkt im Leben, die Erblindung eintritt. Ein bereits mit Geburt Erblindeter erlebt in der Regel eine ausgeprägte Entwicklung der anderen Sinnesorgane, so zum Beispiel des Gehörs, er setzt geschickt den Schall mit zu seiner Orientierung ein. Auch der Geruchsinn, vor allem aber der Tastsinn sind bei blind Geborenen überproportional gut ausgeprägt, das Erlernen zum Beispiel der Blindenschrift ist dadurch für einen Späterblindeten meist viel schwerer möglich.

Mehr dazu im AUGENSPIEGEL Januar 2022.

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