Das Keratometer nach Wessely

Serie zur Sammlung Roth (Folge 155) – Die Entwicklung der Augenheilkunde und Optometrie, insbesondere aber die Kontaktlinsenversorgung des Auges verlangte immer mehr genaue Daten über die vorderen Augenabschnitte. Genügte für eine Brillenanpassung im 19. Jahrhundert lediglich die Stärke einer Refraktionsanomalie, um die in erster Linie sphärischen Gläser anzupassen so galt dieses nicht mehr für die Kontaktlinse. Ein hoher Astigmatismus, eine irreguläre Hornhautvorderfläche konnten nicht oder nur nach mühsamen Pröbeln versorgt werden, der Betroffene blieb in der Regel sehbehindert. Das galt auch für die meisten Patienten nach einer perforierenden Augenverletzung, einem Keratokonus oder einer Keratoplastik.

Bis zu Beginn des letzten Jahrhunderts war es nicht möglich das Auge messtechnisch in seiner Größe und Struktur zu erfassen. Vor allem die Krümmungsradien der Hornhaut sowie ihre Achsenlage ließen sich nur schätzen. Die Herstellung der ersten Korneosklerallinsen erforderte aber, um ein gutes Sitzverhalten zu erreichen beziehungsweise eine Störung des Hornhautstoffwechsels zu vermeiden, genaueste Kenntnisse von dem Durchmesser der Hornhaut, der Lage ihres Zentrums und den Daten ihrer zentralen und peripheren Krümmungsradien. Eine Linse durfte weder zu fest noch zu locker sitzen, sie sollte bei heftigen Bewegungen auch nicht vom Auge fallen.  

Mehr dazu im AUGENSPIEGEL November 2024.

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