Kurznachrichten

Köln: Weltweit erstes Konsensusprotokoll zur Analyse von retinalen Immunzellen

Prof. Dr. Thomas Langmann und sein Team der Experimentellen Immunologie des Auges haben in Zusammenarbeit mit führenden Sehforschern aus Paris und Belfast das weltweit erste Konsensusprotokoll zur experimentellen Analyse von retinalen Immunzellen etabliert. Die umfassende Arbeit wurde aktuell in Nature Protocols publiziert.

Barrierefreie Haushaltsgeräte – neue Publikationen zeigen Handlungsbedarf auf

Sensortasten und Touchscreens sind bei Geräten wie Waschmaschine, Radio und Backofen auf dem Vormarsch. Der technische Fortschritt hat jedoch seine Schattenseiten: Immer mehr Geräte der Haushalts- und Unterhaltungselektronik sind für blinde und sehbehinderte Menschen nicht bedienbar. Der Deutsche Blinden- und Sehbehindertenverband e.V. (DBSV) und die Bundesarbeitsgemeinschaft der Senioren-Organisationen e.V. (BAGSO) haben deshalb auf der IFA 2016 eine Sonderausstellung zum Thema „Nutzbarkeit und Barrierefreiheit von Haushalts- und Unterhaltungselektronik“ veranstaltet. Zu den zahlreichen Besuchern zählten Brigitte Zypries, damals Parlamentarische Staatssekretärin beim Bundesminister für Wirtschaft und Energie und der BAGSO-Vorsitzende Franz Müntefering. Nun werden zwei Publikationen zum Thema „Barrierefreie Haushalts- und Unterhaltungselektronik“ präsentiert, die auf wichtige, nun anstehende Schritte hinweisen.

Förderprogramm ausgeschrieben

Aufgrund der großen Resonanz wird das Förderprogramm für Augenheilkunde von Bayer auch in diesem Jahr fortgeführt, teilt das Unternehmen mit. Ärzte und Wissenschaftler, die an zukunftsweisenden ophthalmologischen Forschungsprojekten in der Klinik oder Grundlagenforschung arbeiten, können sich bis zum 30. Juni 2017 für die Förderperiode 2018 bewerben. Die Fördersumme in Höhe bis zu 50.000 Euro wird von einer unabhängigen Expertenkommission vergeben. Die Jury besteht aus renommierten deutschen Ophthalmologen und Grundlagenforschern, so Bayer.

Nervenzellen im Auge signalisieren die Wiederkehr eines Bildes

Wissenschaftler an der Klinik für Augenheilkunde der Universitätsmedizin Göttingen (UMG) um Prof. Tim Gollisch haben Nervenzellen im Auge von Mäusen entdeckt, die bei der Stabilisierung der Blickrichtung eine wichtige Rolle spielen könnten. Dabei handelt es sich um eine spezielle Gruppe von Nervenzellen, die nach einer Augenbewegung nur dann aktiv werden, wenn wieder das gleiche Bildmuster auf sie fällt wie vor der Augenbewegung. Diese Zellen melden, wenn sich im zuständigen Bereich über die Augenbewegung hinweg nichts geändert hat: Damit funktionieren sie wie „Déjà-vu“-Detektoren. Dies könnte als wichtiges Signal dafür dienen, dass eine erfolgreiche Korrekturbewegung der Augenposition stattgefunden hat. Die Untersuchungen im Sonderforschungsbereich 889 „Zelluläre Mechanismen sensorischer Verarbeitung“ an der UMG wurden im Wissenschaftsmagazin „eLife“ veröffentlicht.

Makuladystrophie: Verändertes Gen identifiziert

Wissenschaftlern um die Oldenburger Biochemiker Prof. Dr. Karl-Wilhelm Koch und Farina Vocke an der Carl-von-Ossietzky Universität ist es gelungen, die genetischen Veränderung des Erbguts zu identifizieren und genauer zu untersuchen, die für Makuladystrophie verantwortlich sind. Die Ergebnisse sind in dem Fachjournal „Human Molecular Genetics“ erschienen. Die Experten erhoffen sich auch Rückschlüsse auf andere Formen von Netzhauterkrankungen, wie der altersabhängigen Makuladegeneration.

Gießen: Neues Schwerpunktprogramm zu Gentherapien bei neuroretinaler Degeneration

An der Justus-Liebig-Universität Gießen (JLU) ist es Prof. Dr. Dr. Knut Stieger (Koordinator und Sprecher) und Prof. Dr. Birgit Lorenz (Ko-Koordinatorin) gelungen, ein neues DFG-Schwerpunktprogramm (SPP) „Gen- und zellbasierte Therapien für die Behandlung neuroretinaler Degeneration“ einzuwerben. Wissenschaftler aus den Bereichen Ophthalmologie, molekulare Biologie, Gentherapie, Zelltherapie, Pharmakologie, Immunologie und Vektorologie werden künftig in einem interdisziplinären Verbund zusammenarbeiten.

BGH-Urteil zur Kostenübernahme einer LASIK-Operation durch PKV

Der Bundesgerichtshof hat entschieden, dass eine Fehlsichtigkeit auf beiden Augen von –3 beziehungsweise –2,75 Dioptrien eine Krankheit im Sinne von § 1 Abs. 2 der Musterbedingungen für die Krankheitskosten- und Krankenhaustagegeldversicherung darstellt und der private Krankenversicherer deshalb bei Vorliegen der weiteren Voraussetzungen auch die Kosten einer LASIK-Operation zur Beseitigung dieser Fehlsichtigkeit tragen muss.

Mehr Sicherheit für Sehbehinderte im Straßenverkehr gefordert

Im Straßenverkehr sind sehbehinderte und blinde Fußgänger besonderen Risiken und Gefahren ausgesetzt: Viele erkennen andere Verkehrsteilnehmer oder Hindernisse zu spät oder gar nicht. Zu ihrem eigenen Schutz sollten Betroffene ihre Sehbehinderung gegenüber anderen Verkehrsteilnehmern kenntlich machen, empfiehlt die Stiftung Auge der Deutschen Ophthalmologischen Gesellschaft. Dafür eignen sich beispielsweise ein weißer Blindenstock, eine gelbe Armbinde oder die Begleitung durch einen Blindenhund. Die Stiftung Auge erklärt, warum diese Hilfsmittel wichtig sind und spezielle Schulungen zur Orientierung und Mobilität im Straßenverkehr für die Betroffenen notwendig, um ein selbstbestimmtes Leben führen zu können.